D 30481
ISSN 0941-2670
KARDIOTECHNIKPerfusion | Monitoring | Organprotektion | Medizinische Informatik | ElektrostimulationOffi zielles Organ der Deutschen Gesellschaft für Kardiotechnik e. V. | The Offi cial Publication Organ of the German Society for Cardiovascular Engineering
Dezember 201120. Jahrgang | Heft 4
Notfall-VAD-Hotline des UniversitätsSpital ZürichA. Konetzka, S. Paal, P. Hasenclever, M. Wilhelm
Neues Lungenorgankonservierungssystem zur Erhöhung der SpenderorganzahlenL. Romeike, F. Merkle
Erfahrungen mit der Smart Canula zur venösen Drainage im LangzeiteinsatzA. Straub, W. Schnur, E.-C. Rehn, H. Quinz, F. Oertel, M. Beyer
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KARDIOTECHNIKGerman Journal of Perfusion
Offizielles Organ der Deutschen Gesellschaft für Kardiotechnik e. V.The Official Publication Organ of the German Society for Cardiovascular Engineering
Heft 4/201120. Jahrgang
Herausgeber, Verlag/Editor, PublisherKardiotechnik Verwaltungsgesellschaft mbH, D. Lorenz, Bad Nauheim
Mitherausgeber und Redaktion/Co-Editors and Editorial StaffM. Diefenbach, Frankfurt/M.; M. Foltan, Regensburg; J. Gehron, Gießen (Schriftleiter); R. Klemm, Freiburg;
T. Leusch, Düsseldorf; G. Morche, Hamburg; U. Wolfhard, Essen; M. Wollenschläger, Bad Nauheim. Autorenbetreuung: N. Doetsch, Köln
Wissenschaftlicher Beirat/Editorial BoardA. Bauer, Coswig; C. Benk, Freiburg; M. Beyer, Augsburg; F. Beyersdorf, Freiburg; D. Buchwald, Bochum; M. Fischer, Galway/Irland;
I. Friedrich, Trier; G. Haimerl, Villingen-Schwenningen; H. Keller, Frankfurt/M.; K. Klak, Bochum; R. Klemm, Freiburg; A. Liebold, Ulm; J. Optenhöfel, Hannover; U. Schirmer, Bad Oeynhausen; C. Schmid, Regensburg; J. T. Strauch, Bochum; A. Thrum, Regensburg
Die Zeitschrift Kardiotechnik veröffentlicht im „Peer-review“-Verfahren Originalartikel, klinische und experimentelle Arbeiten, Fallberichte, Übersichtsreferate, Leserbriefe und Buchbesprechungen aus dem Bereich Perfusion, Monitoring, Organprotektion, Medizinische Informatik und Elektrostimulation.The German Journal of Perfusion Kardiotechnik is a peer-reviewed journal. It publishes original articles, clinical and experimental papers, case reports, review articles, letters to the editors and book reviews in the fi eld of perfusion, monitoring, organ protection, computer science in medicine and electric stimulation.
TitelbildSeit der Firmengründung 1921 trägt Terumo kontinuierlich zu der medizinischen Versorgung von Menschen in über 160 Län-dern bei. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseitewww.terumo-europe.com.
Heft 1/2012Erscheinungstermin 11. 2. 2012Einsendeschluss für● redakt. Beiträge 2. 11. 2011● Anzeigenaufträge 13. 1. 2012
Heft 2/2012Erscheinungstermin 25. 5. 2012Einsendeschluss für● redakt. Beiträge 24. 2. 2012● Anzeigenaufträge 23. 4. 2012 Redaktion KARDIOTECHNIK
im Internet: http://www.dgfkt.de
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Inhalt SeiteEditorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103Notfall-VAD-Hotline des UniversitätsSpital ZürichA. Konetzka, S. Paal, P. Hasenclever, M. Wilhelm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104Stellenanzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106, 110, 119, VI, VII, VIIINeues Lungenorgankonservierungssystem zur Erhöhung der SpenderorganzahlenL. Romeike, F. Merkle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107Erfahrungen mit der Smart Canula® zur venösen Drainage im LangzeiteinsatzA. Straub, W. Schnur, E.-C. Rehn, H. Quinz, F. Oertel, M. Beyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111Das Porträt: Medos Medizintechnik AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114Aktuell: Herzbericht 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
Deutschlandweites Register zu Wund- und Hygienemanagement gestartet . . . . . . . . . 117Journal-Club . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118Kongressnotizen: 40. Internationale Jahrestagung der DGfK und
3. Fokustagung Herz der DGTHG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120Neues aus der Industrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122Hinweise für Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123Mitteilungen der DGfK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124Kongresstermine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
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spätestens seit der ersten Herzoperation un-ter Einsatz einer extrakorporalen Zirkulation durch Gibbon im Jahr 1953 ist die Herzchir-urgie eng mit der Kardiotechnik verbunden. Somit hat sich gerade in dieser chirurgi-schen Disziplin die Einführung eines neuen Spezialistentums wie das der Kardiotechnik bewährt. Seit vielen Jahren arbeiten Perfusi-onisten mit hohem Know-how an der Seite von Herzchirurgen und Kardioanästhesisten und tragen mit ihrer Expertise zu dem im-mer besser werdenden Outcome kardial er-krankter Patienten bei.
Die Herzchirurgie ist seit einigen Jahren im Wandel. Um immer älter werdenden Pa-tienten gerecht zu werden, konnte mit in-novativen neuen Verfahren die Invasivi-tät reduziert werden. Leistungsdaten der DGTHG konnten aufzeigen, dass bei ei-nem stetig steigenden Durchschnittsalter der Patienten in Deutschland die Mortalität konstant niedrig ist. Dieses Phänomen ist mit neuen operativen Techniken zu erklä-ren, die auch für die Kardiotechnik eine He-rausforderung bieten. Mit dem Rückgang der HLM-Einsätze in der By pass chirurgie und in der Aortenklappenchirurgie öffnen sich neue Tätigkeitsfelder für die Kardio-techniker. Diese Herausforderungen soll-ten aus meiner Sicht offen angenommen werden. Dazu gehören zum Beispiel das „Crimpen“ der interventionellen Klappe, Kenntnisse in der Ausmessung und Tes-tung von aktiven kardialen Implantaten wie Defis, CRT, CCM und Herzschritt-machertherapie sowie ggf. auch chirurgi-sche Assistenz im Rahmen von Off-pump-Bypassoperationen, bei denen aus meiner Sicht grundsätzlich ein Kardiotechniker im
Editorial
Stand-by anwesend sein sollte und so sinn-voll und auch aktiv an der Operation mit-wirken kann.
Umso kontroverser ist die Situation der immer noch fehlenden Anerkennung dieses Berufs in Deutschland. In Ländern wie den USA oder Australien ist der Beruf des klini-schen Perfusionisten bereits offiziell aner-kannt und somit auch geschützt. Von einem geschützten medizinischen Fach beruf pro-fitieren in erster Linie Patienten, da sie so ausschließlich durch qualifiziertes Perso-nal betreut werden. Mit einem steigenden Ausbildungsniveau der Handelnden erhöht sich somit auch die Sicherheit für unse-re Patienten. Während heutzutage neu an-gestellte Kardiotechniker eine Ausbildung oder ein Studium mit perfusionsrelevan-ten Inhalten absolviert haben, setzt sich die Gruppe der derzeit in Deutschland schon tätigen Kardiotechniker aus vielen unter-schiedlichen ersterlernten Berufen zusam-men. Diese Situation macht eine pauschale Anerkennung auf dem Niveau eines be-stimmten Berufsabschlusses obsolet. Somit müssen für den designierten Kardiotechni-kerberuf gemeinsame Ausbildungskriteri-en definiert und Eingangsvor aussetzungen für den Beitritt etwa in einem postgraduel-len Kurs festgelegt werden. Die dann statt-findende Ausbildung sollte alle relevanten Themen der Betreuung eines herzchirurgi-schen Patienten abbilden und den Perfusio-nisten in die Lage versetzen, selbstständig im Kontext einer Herzoperation zu arbei-ten. In das Curriculum gehören neben den technischen Themen vor allem auch Fächer wie Anatomie, Physiologie und pathophy-siologische Inhalte.
Als Delegierter der Deutschen Gesell-schaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchi-rurgie im akademischen Beirat der Kar-diotechnik unterstütze ich die Festlegung eines Ausbildungsniveaus auf Minimal-basis des Zertifikats des European Board of Cardiovascular Perfusion. Die DGTHG hat sich gemeinsam mit der DGfK für das ECCP ausgesprochen, um über dieses ge-meinsame berufsfeldübergreifende Basis-niveau alle klinisch tätigen Kardiotech-niker zusammenzufassen und auf dieser Basis die politische Anerkennung des Be-rufs zu erreichen. Zudem wäre eine Fest-legung des Mindestniveaus auf Höhe des ersten akademischen Grades des „Bachelor of Science“ für alle Neuabsolventen wün-schenswert. Eine somit stattfindende Aka-demisierung des Berufs würde sich sicher positiv auf die interdisziplinäre Zusam-menarbeit zwischen Kardiotechnikern und Ärzten auswirken.
Sehr geehrte Kollegen, nutzen Sie die historische Chance, eine Berufsanerken-nung für sich zu e rreichen. Wir als Herz-chirurgen unterstützen Sie hierbei gern.
Prof. Dr. Nicolas DollÄrztlicher DirektorSana Herzchirurgie Stuttgart
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ZUSAMMENFASSUNG
Um Patienten mit einer schweren Kardio-myopathie eine Überlebenschance bis zur erhofften Herztransplantation zu bieten, wurden in den letzten Jahren vermehrt As-sist-Devices implantiert.
Patienten mit VAD (Ventricular Assist Device) und deren Angehörige müssen in das VAD-System eingewiesen werden, um vor allem beim Auftreten von Alarmen und Notfallsituationen handeln zu können.
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass VAD-Patienten feste Ansprechpartner haben soll-ten, wenn es um ihre Unterstützungssyste-me geht. Patienten und Angehörige sollten 24 Stunden am Tag die Möglichkeit haben, einen professionellen Ansprechpartner kontaktieren zu können.
SCHLÜSSELWÖRTERVentricular Assist Device, VAD, Hotline, Telefon-Support
ABSTRACTThe number of patients being bridged to transplantation with an Assist Device in-creased over the last years. VAD patients and their relatives need to be well instructed to be able to manage emergencies in a save way. Our experience has shown that VAD patients should have fix contact persons when they need assistance with their As-sist Devices. Patients and relatives need the possibility to call 24 h a professional con-tact person.
KEY WORDSVentricular Assist Device, VAD, Hotline, Telephone Support
EINLEITUNGDie Herzchirurgie des UniversitätsSpitals Zürich wurde in den 50er Jahren gegrün-det und leistete unter renommierten Herz-chirurgen wie Prof. Senning und Prof. Tu-rina Pionierarbeit in der Entwicklung von herzchirurgischen Eingriffen sowie der Entwicklung von Herzschrittmachern und Kunstherzsystemen.
Seit dem Jahr 1969 werden im USZ Herz-transplantationen durchgeführt. In den 70er Jahren wurden dann erstmals Herzunter-stützungssysteme entwickelt und implan-tiert. Die Patienten gewannen durch klei-
nere Systeme und längere Akkulaufzeiten mehr Mobilität und dadurch eine zuneh-mende Verbesserung der Lebensqualität. Die Organisation der Verlegung eines Pa-tienten in eine Rehaklinik oder nach Hause erfordert eine umfangreiche und individu-elle Auseinandersetzung mit Nachbetreu-ung, Schulung und technischem Support.
Die VAD-Hotline des USZ wurde im Jahr 2005 gegründet. Bis zu diesem Zeitpunkt erhielten die VAD-Patienten telefonischen Support vom Dienstarzt der Herzchirurgie, mit dem sie sich über die Telefonzentrale verbinden lassen konnten.
Da die Fallzahlen im Vergleich zu an-deren herzchirurgischen Kliniken mit ca. 10 VAD-Patienten pro Jahr eher klein sind, wurde die Betreuung während des Spital-aufenthalts zu einem großen Teil von der Kardiotechnik übernommen.
VORAUSSETZUNGGeschultes Personal auf allen Systemen (aktuell EXCOR und Heartware)Alle Kardiotechniker erhielten intensive Schulungen an den VAD-Systemen, die von den jeweiligen Firmen durchgeführt wurden.
Telefonische Erreichbarkeit über 24 StundenDie Kardiotechnik ist für die VAD-Pa-tienten über eine spezielle Rufnummer 24 Stunden erreichbar. Diese Telefonnum-mer ist den Patienten und dem in das VAD-Programm involvierten Personenkreis be-kannt. In der Regel wird diese Aufgabe vom Rufdienst der Kardiotechnik übernommen. Nur geschulte Kardiotechniker beantwor-ten diese Anrufe. Routineanfragen laufen direkt über die Kardiotechnik.
DokumentationEs wurde eine Datenbank erstellt, in der Patientendaten, aktuelle Systemeinstel-lungen, Probleme, implantiertes Materi-al, systemspezifische Daten, Servicetermi-ne sowie der aktuelle Schulungsstand der Patienten und Angehörigen dokumentiert werden. In einem wöchentlichen Kolloqui-um wird der Schulungsstand der Patienten mit allen Beteiligten besprochen.
Technischer Support in der RoutineIm Rahmen einer wöchentlichen Bespre-chung mit allen am VAD-Programm be-teiligten Berufsgruppen wird jeder Pati-ent ausführlich begleitet. Die Patienten werden zu regelmäßigen Kontrollen in die kardiologische Ambulanz einbestellt. Dort werden sie von Kardiologen, Herzchirur-gen und Kardiotechnikern visitiert. Die Aufgabe der Kardiotechnik besteht dar-in, die Systemkomponenten zu kontrollie-ren, Einstellparameter bei Bedarf anzupas-sen, Pumpenkammern auf Ablagerungen zu untersuchen und Daten auszulesen. Im Gespräch mit den Patienten werden All-tagsprobleme im Umgang mit dem System besprochen.
Technischer Support im NotfallEs wurde ein Algorithmus erstellt, nach dem die Anrufe ablaufen.
Je nach Einstufung des Problems wird versucht, das Problem am Telefon zu lösen, oder der Patient wird ins Klinikum einbe-stellt. Bei komplexeren technischen Prob-lemen kann außerdem jederzeit auf den te-lefonischen Support der Herstellerfirma zurückgegriffen werden (Abb. 1).
SchulungenDas Team der Kardiotechnik wurde in an-wenderbezogenen Schulungen von Berlin Heart und Heartware in die Assist-Devi-ces eingewiesen und ist berechtigt, wei-tere Personen einzuweisen. Schwerpunk-te der Schulungen waren das Verhalten in Notfall- und Reanimationssituationen und allgemeine Fehlerbehebung. Neue Mitar-beiter der Kardiotechnik übernehmen die Hotline erst, wenn sie über genügend Er-fahrung verfügen.
Die Kardiotechnik führt heute Schulun-gen für Mitarbeiter der Intensivstationen, der Physiotherapie, der herzchirurgischen Bettenstation sowie der angeschlossenen Rehaklinik durch.
Patienten und Angehörige werden eben-falls von der Kardiotechnik geschult. Diese Schulungen finden mehrfach statt, bis der Patient einen sicheren Umgang mit dem Assist-Device hat. Kardiotechniker, Ange-hörige und Patienten kennen sich dadurch über den gesamten Zeitraum des Klinik-aufenthalts persönlich.
Notfall-VAD-Hotline des UniversitätsSpital Zürich
A. Konetzka, S. Paal, P. Hasenclever, M. Wilhelm
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie(Direktor: Prof. Dr. Volkmar Falk)
UniversitätsSpital Zürich
105KARDIOTECHNIK 4/2011
eine Fehlermeldung an. Nach Rückspra-che mit der VAD-Hotline des Herstellers lässt der Alarm auf einen baldigen Ventil-schaden mit möglichem Ausfall eines An-triebs schließen. Um dem Patienten den Transport in die Klinik zu ersparen, ent-schieden wir uns, den Antriebswechsel vor Ort durchzuführen. Nach Austauschen des Antriebs war ein problemloser Betrieb des VAD wieder möglich.
Fall 4Eine Patientin meldet sich über die VAD-Hotline. Sie befinde sich in einer Apothe-ke, ca. 30 km von der Klinik entfernt. Es traten mehrmals Low-Flow-Alarme auf und die Füllung der linken Blutpumpe war sehr schlecht. Der Rettungsdienst wurde sofort verständigt. Telefonisch gaben wir den Rettungssanitätern weitere Instruktio-nen zum Benutzen der Handpumpe für den linken Ventrikel. Die Patientin klagt nach 10 min zusätzlich über Brustschmerzen und Luftnot.
Nach etwa 40 Minuten traf die Patientin intubiert im Schockraum des USZ ein. Der Transport erfolgte mit der Rega, die vom Rettungsdienst aufgeboten wurde.
stabil versorgt. Wir bestellten den Patienten umgehend mit dem Notarztwagen in die Klinik, wo wir die komplette Antriebsein-heit austauschten. Der Patient konnte noch am selben Tag wieder nach Hause entlas-sen werden.
Fall 2Ein Angehöriger eines BiVAD-Patienten meldet sich über die Hotline. Er schildert sehr aufgeregt, dass eine Kammer während einer Auseinandersetzung des Patienten mit seinem Sohn an einer Tischkante dis-konnektiert wurde. Nach einer Zeit von ca. 3 bis 4 Minuten wurde die Pumpenkammer durch einen Nachbarn wieder konnektiert. Während des gesamten Zeitraums war der Patient bereits bewusstlos und wurde re-animiert. Mit dem Notarztwagen wurde der Patient sofort in die Klinik gebracht. Beim Eintreffen wurde Luft in der Pumpenkam-mer und ein instabiler Kreislauf festge-stellt. Die Therapie wurde nach neurologi-scher Abklärung eingestellt.
Fall 3 Das Pflegeheim eines Patienten meldet sich über die VAD-Hotline. Das Gerät zeigt
HAUPTSÄCHLICHE PROBLEMEHauptgründe für Anrufe waren insbeson-dere neu entdeckte Fibrinablagerungen an den Pumpenkammern, Alarme bei Niedrig-flussraten oder unzureichende Füllung der Kammern.
Im Zeitraum von 2005 bis 2010 wur-den bei 33 Patienten insgesamt 26 Anrufe regis triert. Davon 10 Anrufe wegen Fib-rinablagerungen (40 %), 4 Anrufe wegen Luftlecks an den Schlauchkonnektionen (16 %). Die übrigen Anrufe betrafen Alar-me bei Niedrigflussraten, unzureichender Füllung der Kammern oder einmalig auf-tretenden Ereignissen, die sich nicht wie-derholten. Akkuprobleme lösten wir bei den wöchentlichen Inspektionen in der Ambulanz.
FALLBESCHREIBUNGENFall 1Ein Patient mit dilatativer Kardiomyo-pathie und Excor-BiVAD-Unterstützung meldet sich über die Notfall-Hotline. Er schildert, dass sein System plötzlich zu pumpen aufhörte. Der Patient wurde sofort von einem Angehörigen an die Handpumpe genommen und auf diese Weise kreislauf-
VAD- Patient
Kardiotechnik- Hotline 24 h
Pumpenalarm
Lösung am Telefon mit dem Patienten
Information an ärztlichen Assist- Device-Dienst
Lösung erfolgt
Einbestellung des Patienten ins Ambulatorium zur Kontrolle der Pumpe zum nächstmöglichen Termin
Information an ärztlichen Assist-Device-Dienst
Keine Lösung
Einweisung via Notfall ins USZ (Notarztwagen)
Einweisung via Notfall heimatnahes Spital durch Notarztwagen
Dienstarzt bestellt den Notarzt und informiert den jeweiligen Notfall im Spital
Im Anschluss Information aller Beteiligten über die Situation (Hausarzt, Reha-Klinik, Heimatspital, Angehörige, Psychologische Dienst, Intensivstation und Kardiologie hier im Hause)
r
Medizinisches Problem
Verbindung durch Kardiotechniker
Dienstarzt Intensivstation
Hält Rücksprache
ärztlicher Assist- Device-Dienst
Entscheidet weiter
Einweisung via Notfall ins USZ (Notarztwagen)
Einweisung via Notfall heimatnahes Spital durch Notarztwagen
Dienstarzt bestellt den Notarzt und informiert den jeweiligen Notfall im Spital
Möglichst dann Betten-/Intensivstation
Möglichst dann Betten-/Intensivstation
Im Anschluss Information aller Beteiligten über die Situation (Hausarzt, Reha-Klinik, Heimatspital, Angehörige, Psychologischer Dienst, Intensivstation und Kardiologie hier im Hause)
Abb. 1: Algorithmus bei Notfallsituationen Assist-Devices
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Peter HasencleverUniversitätsSpital ZürichKlinik für Herz- und GefäßchirurgieKardiotechnikRämistr. 1008091 Zürich/[emailprotected]
Beim Eintreffen im Schockraum muss-te die mechanische Reanimation eingelei-tet werden. Eine Funktion beider Ventri-kel war weder mit dem stationären Antrieb noch mit der Handpumpe zu erreichen (Membranbewegung höchstens 10 %). Es wurden notfallmäßig beide Ventrikel ge-wechselt. Nach dem Wechsel normalisier-ten sich zunehmend Füllung und Entlee-rung beider Ventrikel. Die Inspektion der Ventrikel vor Ort ergab keine sichtbaren Thromben. Die Patientin wurde auf die Intensivstation verlegt. Nach zwei Tagen konnte sie wieder auf die Normalstation verlegt werden und nach einigen Monaten wurde sie erfolgreich transplantiert.
DISKUSSIONEine VAD-Hotline ist eine unentbehrliche Ins titution und trägt wesentlich zur Erhöhung der Sicherheit der VAD-Patienten in häusli-cher Umgebung oder in einer Reha klinik bei.
In den meisten Fällen konnten wir einen telefonischen Support anbieten und das Problem umgehend lösen. Betrachtet man die Fallbeispiele im Verhältnis zur gesam-ten Anzahl der Tage, an denen die Patienten mit einem VAD unterstützt wurden, sind es seltene Ausnahmefälle.
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Pa-tienten sehr gut geschult in die Reha entlas-sen werden, dass sie und ihre Angehörigen routiniert im Umgang mit den VAD-Syste-men sind und sie durch die Hotline zusätz-lich ein großes Maß an Sicherheit erlangen.
Die Unterstützung der Patienten wächst in der Regel mit dem VAD-Programm der einzelnen Kliniken. In Kliniken mit einem großen VAD-Programm gibt es VAD-Ko-ordinatoren, die sich in allen Belangen um die VAD-Patienten kümmern. In Kliniken mit geringen Fallzahlen ist das ökonomisch oft nicht sinnvoll. Im USZ sind die Kardio-techniker eine prädestinierte Berufsgrup-pe, um eine solche Hotline zu führen. Der häufige Kontakt zu den Patienten und die Beteiligung bei Implantation und Nachsor-ge führen trotz kleiner Patientenzahlen zu einer ausreichenden Routine im Umgang mit den Assist-Devices.
KARDIOTECHNIK 4/2011107
ZUSAMMENFASSUNG
Ein grundsätzliches Problem bei Lungen-transplantationen ist der Mangel an Spen-derorganen. Daraus resultierend versterben häufig Patienten auf der Warteliste, bevor sie transplantiert werden können.
Eine Strategie zur Verbesserung dieser Si-tuation ist es, die Zahl der transplantations-geeigneten Lungen durch Interventionen zu erhöhen und somit die Zahl der auf der Warte-liste verstorbenen Patienten zu verringern.
Zu diesem Zweck ist eine neue Thera-pie entwickelt worden. Ziel des Lungenbe-wertungssystems „LS 1“ der Firma Vivo-Line® ist es, ödematöse Lungen ex-vivo zu rekonditionieren, zu evaluieren und bis zu 24 Stunden zu konservieren. Durch dieses Verfahren ist es nach ersten Studien mög-lich, die Anzahl von transplantationsfähi-gen Organen zu vergrößern.
Die Behandlung des Organs erstreckt sich über mehrere Phasen, einschließlich einer Erfolgskontrolle. Der Erfolg der Behand-lung wird mittels eines Funktionstests ein-geschätzt.
SCHLÜSSELWÖRTERLungenbewertungssystem, Lungentrans-plantation, Ex-vivo-Rekonditionierung, Lungenödem
ABSTRACTA fundamental problem with lung trans-plants is the shortage of donor organs. For this reason patients frequently die on the wait-ing list, before they can be transplanted.
A strategy to improve this situation may be to increase the number of suitable lungs for transplantation through interventions, and therefore to diminish the number of pa-tients dying on the waiting list.
For this purpose, a new therapy was de-veloped. It is the aim of the lung evaluation system “LS1”, manufactured by the com-pany VivoLine®, to recondition edematous lungs ex-vivo, and to evaluate and to con-serve them for 24 hours. In first studies, this method showed that the number of suit-able organs for transplantation could be in-creased.
The treatment of the organ extends over several phases, including a performance re-view. The success of treatment is assessed by using a function test.
KEY WORDSPulmonary evaluation system, lung trans-plantation, ex vivo reconditioning, pulmo-nary edema
EINLEITUNGIn den Jahren 2006 und 2007 wurde im Universitätsklinikum Lund in Schweden eine Studie durchgeführt, in der von insge-samt 21 Patienten mit einer Doppel-Lun-gentransplantation (DLTX) sechs ex-vi-vo rekonditionierte Organe transplantiert wurden. Diese sechs Organe sind zuvor von den Organisationen Eurotransplant, Scandiatransplant und britischen Organi-sationen abgelehnt worden. Die 3-Monats-Überlebensrate der sechs Patienten betrug 100 %. Einer der Patienten verstarb nach 95 Tagen an einer Sepsis und ein weiterer nach neun Monaten an einer Organabsto-ßung. Beides ist in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit der Ex-vivo-Rekondi-tionierung der Lunge zu sehen. Diese Ri-siken bestehen ebenso bei konventionellen Transplantationen.
Den restlichen vier Patienten ging es zwei Jahre nach der Transplantation gut. Dies sind Ergebnisse einer Studie von 2009. Aussagen über den Zeitraum danach waren nicht zu recherchieren.
Die Studie hat auch keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Intensiv- und/ oder Gesamtkrankenhausaufenthaltsdau-er und der Beatmungszeit im Vergleich zu konventionell Transplantierten ergeben. Lediglich die Reintubationsrate war auf-grund postoperativer respiratorischer In-suffizienz etwas erhöht [1]. Ödematöse Lungen werden mit der „LS 1“ benann-ten Technologie der Firma VivoLine ex-vivo rekonditioniert, evaluiert und bis zu 24 Stunden konserviert [2].
Die LS 1 ist seit Oktober 2010 elemen-tarer Bestandteil einer neuen Behandlungs-methode im Deutschen Herzzentrum Ber-
lin (DHZB). In dieser Behandlung werden Spenderlungen ex-vivo (lat. „außerhalb des Lebendigen“) wiederhergestellt, be-wertet und bis zur Transplantation, maxi-mal aber 24 Stunden, konserviert.
Im Transplantationsprogramm des DHZB wurden in der Zeit vom April 1986 bis zum Februar 2011 410 Einzel- bzw. Doppel-Lun-gentransplantationen durchgeführt.
Da die Bedienung der LS 1 im DHZB in die Zuständigkeit der Kardiotechnik fällt, soll diese Arbeit einen Überblick über die Technik, die Verfahrensweise und die Gründe für diese neue Behandlungsmetho-de vermitteln.
DIE VIVOLINE LS 1GerätebeschreibungDie VivoLine LS 1 besteht aus einem Ma-schinenteil und Einwegmaterialien, die als Einwegset bezogen werden.
– Der MaschinenteilDer Maschinenteil der LS 1 besteht aus ei-nem beweglichen Edelstahlgehäuse. Es verfügt über ein Steuerpult, eine Jostra-Rollenpumpe (0,05–6 l/min), verschiede-ne Anschlüsse (Strom, Wasser, Gas, EDV), verschiedene Sicherungen und Schalter so-wie über einen Raum für das Einwegset mit den nötigen Anschlüssen für Überwa-chungsoptionen (Temperatur, Druck, Luft-sensor, Gasgemisch).
Mit dem Steuerpult wird das Gerät be-dient und es können sämtliche Einstellun-gen vorgenommen werden. Ein Monitor visualisiert den Therapieverlauf über eine bestimmte Zeit bezogen auf ausgewählte Parameter. Kontrollalarme werden ange-zeigt, können analysiert, bestätigt und be-hoben werden.
Die gemessenen und als Verlaufskur-ve visualisierten Parameter sind der aktu-elle Perfusionsdruck, der aktuelle Perfusi-onsfluss und die Ist-Temperatur der Lunge. Weitere gemessene und errechnete Werte sind die Oxygenator-Temperatur und der PVR-Wert (beschreibt den pulmonalen Ge-fäßwiderstand). Des Weiteren werden die eingestellten Maximalwerte für den Per-
Neues Lungenorgankonser-vierungssystem zur Erhöhung der Spenderorganzahlen
L. Romeike, F. MerkleAkademie für Kardiotechnik und Steinbeis-
Transfer-Institut für Kardiotechnik(Akademische Leitung der AfK und des STI-
Kardiotechnik: Prof. Dr. Dr. h. c. Roland Hetzer, Organisatorischer Leiter:
Dipl.-Med. Päd. Frank Merkle)Deutsches Herzzentrum Berlin
KARDIOTECHNIK 4/2011 108
fusionsdruck und den Perfusionsfluss, die eingestellte Organ-Solltemperatur, die Be-handlungszeit, die aktuelle Behandlungs-phase, die Uhrzeit und evtl. vorhandene Alarme angezeigt.
DAS EINWEGMATERIALDas Einwegset besteht aus sechs Teilen:– zwei sterilen Tüchern für den Maschi-
nenteil– einer Lungenkammer mit einem
3/8"-Schlauchsatz mit Silikonpumpen-schlauchsegment, einem Oxygenator Capiox RX 25 von Terumo (Membran-oxygenator mit Hohlfasern aus Polypro-pylen, ca. 2,5 m2 Membranoberfläche,7 l/min Maximalfluss) und einem arteri-ellen Pall-AutoVent-Filter
– einem Priming-Set (Priming-Phase), un-ter anderem bestehend aus zwei Infu-sionssets zum Einfüllen des Perfusats und zum Befüllen des Druckmesssys-tems und einem Beutel zum Befüllen des Heiz-/Kühlkreislaufs
_ Verbindungsschläuchen für das Organ, unter anderem bestehend aus einer Arte-rienkanüle und drei verschieden großen Endotrachealtuben
– Material zur Konservierung („Topical Cooling“)
– einem Beutel für den Flüssigkeitsabfall (Empty-Fluid-Phase)
Zusätzlich erforderliche medizintechni-sche AusstattungZusätzlich werden für den Einsatz der „LS 1“ ein druckreguliertes, volumenkont-rolliertes Beatmungsgerät, ein Blutgasana-lysegerät, medizinischer Sauerstoff und ein Gasgemisch aus 93 % Stickstoff und 7 % Kohlenstoffdioxid benötigt, welches von der Firma Linde Gas fertig gemischt bezo-gen werden kann.
FUNKTIONSPRINZIPDas Grundkonzept der LS 1 besteht dar-in, dass das Spenderorgan (Einzel- oder Doppel-Lunge) erwärmt, mit einer speziel-len Lösung perfundiert, ventiliert, die wie-dererreichte Funktion beurteilt und bis zur Transplantation konserviert wird.
Zu Beginn der zu durchlaufenden Pha-sen wird das Spenderorgan in die Lungen-kammer des Gerätes gelegt. Die Pulmonal-arterie wird mit einer Tabaksbeutelnaht an der 3/8"-Perfusionskanüle befestigt, die das Organ mit dem System der LS 1 ver-bindet. Die Trachea wird mit einem Endo-trachealtubus intubiert.
Nun kann die Lunge perfundiert und mit einem externen Respirator ventiliert werden.
Die Perfusionslösung fließt mittels einer Rollenpumpe vom Boden der Lungenkam-mer über einen dortigen Abfluss durch das Schlauchsystem der LS 1 in den Oxygena-tor und Wärmetauscher. Bei geschlossenem Filter-Shunt fließt die Lösung über einen ar-teriellen Filter zur Lunge. Der Filter-Shunt ist eine Sicherheitseinrichtung, um im Not-fall den arteriellen Filter umgehen zu kön-nen und somit eine Perfusion aufrechtzuer-halten. Durch die Perfusionskanüle gelangt das Perfusat in die Pulmonalarterie, von dort aus nimmt es den physiologischen Weg durch die Lunge, tritt über die Inzision des linken Vorhofs wieder aus und sammelt sich am Boden der Lungenkammer. Hier beginnt der Kreislauf erneut.
Der Lungenperfusionsdruck wird äqui-valent dem physiologischen Pulmonalar-teriendruck kontinuierlich unter 20 mmHg gehalten.
Die entscheidenden Phasen der Organ-behandlung werden als Reconditioning (Überholen), Evaluation (Bewerten), Coo-ling and Preservation (Kühlung und Erhal-tung) bezeichnet.
Weitere Gerätephasen sind Priming (das Gerät wird für die Behandlung vorberei-tet und mit 2,5 Litern Perfusionslösung gefüllt), Stand-by (das Gerät ist nicht in Betrieb, aber betriebsbereit), Empty Flu-id (Entleerung des Systems nach erfolgter Behandlung) und Shut-down (Abschaltung des Geräts).
Auf die Phasen der Organbehandlung wird hier genauer eingegangen.
Die Reconditioning-PhaseIn der Reconditioning-Phase wird die Lun-ge mit einer sauerstoffhaltigen Lösung per-fundiert. Diese Perfusionslösung besteht aus 2000 ml STEEN Solution™, 500 ml AB0-kompatiblem Erythrozytenkonzent-rat, Heparin, Antibiotika und Addex Tham.
STEEN Solution ist eine physiologische Elektrolytlösung aus Humanalbumin 7 % und Dextranen (hochmolekulare Biopolysac-caride nur aus Glucoseeinheiten), die einen sehr hohen kolloidosmotischen Druck aus-übt. Hergestellt wird die nach ihrem Erfin-der Prof. Stig Steen benannte Lösung von der schwedischen Firma Vitrolife AB [3].
AB0-kompatibles Erythrozytenkonzent-rat wird als physiologischer Sauerstoffträ-ger gebraucht, dem einmalig 10.000 IE He-parin zur Antikoagulation zugesetzt wird.
Als Antibiotika werden 500 mg Zienam® zum Perfusat hinzugefügt. Dies dient der Prophylaxe bestimmter Infektionen, die bei einer Kontamination im Operationsge-biet auftreten bzw. auftreten können oder
postoperativ besonders schwerwiegend sein könnten.
Addex Tham [4] (organisches Amin) wird als Protonenakzeptor zum Einstellen des pH-Wertes der Lösung auf 7,4 beige-mengt.
In der Reconditioning-Phase wird der Oxygenator mit Sauerstoff gespeist und das Perfusat mit Sauerstoff angereichert. Die Lunge wird so mit Sauerstoff versorgt und gleichzeitig diffundiert die extravasale Flüssigkeit des Lungenödems in das Perfu-sat. Dies wird durch den hohen kolloidos-motischen Druck erreicht. Der kolloidos-motische Druck im Priming beträgt etwa 42 mmHg, der KOD der mit Erythrozyten versetzten, fertigen Perfusionslösung noch immer 35 mmHg. Der Blutplasma-Norm-wert beträgt 25 mmHg. Die bestehende Differenz ist die Triebkraft für die Flüssig-keitsverschiebung in das Perfusat.
Am Wärmetauscher wird die gewünsch-te Organtemperatur von 36 °C bis 37 °C eingestellt. Die initial 18 °C kalte Lunge wird automatisch durch das Perfusat mit ei-nem maximalen Temperaturgradienten von 8 °C erwärmt. In dieser Phase beträgt der höchst mögliche Perfusionsfluss 4 l/min, wird aber durch den Perfusionsdruck von maximal 15–20 mmHg durchreguliert.
In dieser Phase wird die Lunge ab ei-ner erreichten Temperatur von 32 °C durch einen externen Respirator belüf-tet. Der Respirator befindet sich in einem druckkontrollierten, volumenlimitierten Be-atmungsmodus, dessen Grenzwerte bezüg-lich Maximaldruck und Maximalvolumen nach einem festgelegten Schema vom Chi-rurgen bzw. Anästhesisten approximiert werden. Es wird ein FiO2 von 50 %, ei-ne Atemfrequenz von 12–15/min und ein PEEP von 5 cmH2O eingestellt. Hierbei sollte das Ventilationsvolumen das 1,5fa-che des Perfusionsvolumens nicht über-schreiten.
Eventuell vorhandene Atelektasen kön-nen durch eine kurzzeitige PEEP-Erhö-hung beseitigt werden.
Von einem Rückgang des Ödems ist aus-zugehen, wenn der Perfusionsdruck bei gleichbleibendem Perfusionsfluss und sta-bilen Respiratoreinstellungen sinkt.
Unter ständiger Kontrolle des pH-Wer-tes und des Gasgehaltes der Perfusionslö-sung wird das Organ nun über einen von der Qualität des Organs abhängigen Zeit-raum rekonditioniert. Die maximale Be-handlungsdauer in den Phasen Priming, Reconditioning, Evaluation und Cooling beträgt sechs Stunden. Dies ist durch die Herstellervorgabe des Oxygenators be-
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Cooling- und Preservation-PhaseIst der Funktionstest positiv ausgefallen, kann die Lunge wieder auf 18 °C abgekühlt und konserviert werden.
In der Cooling-Phase wird die Sauer-stoff ein leitung in die Perfusionslösung wieder aufgenommen. Die Belüftung des Organs wird beendet, die Trachea wird ge-klemmt, wobei ein halber Atemzug in der Lunge verbleibt. Der Respirator kann von der LS 1 getrennt werden.
Die gewünschte Solltemperatur wird eingestellt und das Organ so lange perfun-diert, bis diese erreicht ist. Dann wird auch die Perfusion gestoppt.
Der jetzt folgende Behandlungsabschnitt wird als „Topical Cooling“ bezeichnet, da das Organ mit örtlich aufgelegten Tüchern von außen weitergekühlt wird. Die Tücher werden nach Verschluss der Pulmonalarte-rienkanüle von der Perfusionslösung be-nässt und damit wird eine Befeuchtung und Temperaturregulation gewährleistet.
Jetzt wird in die Preservation-Phase übergegangen. Sie ermöglicht eine Kon-servierung des Organs bis zu 24 Stunden. Dazu wird die Temperatur festgelegt, der Perfusatfluss auf 2,5 l/min eingestellt und eine Kuppel als Abdeckung auf die Lun-genkammer gesetzt.
Vor der Organtransplantation ist der Ver-lauf der Aufzeichnungen zu kontrollieren,
dingt, der eine maximale Betriebszeit von sechs Stunden vorschreibt.
Ist die Zieltemperatur von 36 °C bis 37 °C erreicht, sollte bei den genann-ten Beatmungsparametern eine Blutgas-analyse (BGA) durchgeführt werden. Ist ein pO2 von > 300 mmHg und ein pCO2 < 45 mmHg erreicht, kann die Reconditio-ning-Phase verlassen werden.
Evaluation-PhaseDer nächste entscheidende Schritt ist die Evaluation-Phase. Hier wird der Erfolg der vorangegangenen Reconditioning-Phase überprüft und beurteilt.
Statt Sauerstoff wird jetzt ein Gasge-misch aus 93 % Kohlenstoffdioxid (CO2) und 7 % Stickstoff (N2) in den Oxygena-tor geleitet, was eine Entsättigung des Per-fusats zur Folge hat. Damit wird dort eine Gaskonstellation hergestellt, welche der des venösen Blutes in der Lungenarterie entspricht.
Unterdessen wird die Lunge weiter vom Respirator belüftet.
Es ist sicherzustellen, dass kein Sauer-stoff durch den Oxygenator in die Perfu-sionslösung gelangt, da sonst eine falsche Beurteilung der Organfunktion die Folge wäre. Jetzt finden unter sich veränderten inspiratorischen O2-Konzentrationen (FiO2 100 % und FiO2 21 %) mehrere BGAs statt.
Zwischen den einzelnen Abnahmen sollten zehn Minuten vergehen. Von den Ergeb-nissen der BGAs können Rückschlüsse auf die Funktionsfähigkeit des behandelten Or-gans gezogen werden.
Die Funktion der Lunge wird als ak-zeptabel eingestuft, wenn unter einem FiO2 von 100 % ein pO2 von > 300 mmHg und ein pCO2 von < 45 mmHg und un-ter einem FiO2 von 21 % ein pO2 von > 98 mmHg und ein pCO2 von < 45 mmHg gemessen wird.
Es besteht zusätzlich die Möglichkeit, die Lunge erneut über den vorhandenen Inspektionsport bronchoskopisch zu beur-teilen, um das BGA-gestützte Ergebnis op-tisch zu prüfen.
Ist die Funktion also zufriedenstellend, wird die Cooling-Phase eingeleitet.
Entspricht die Funktion nicht der Ziel-setzung, kann die Rückkehr in die Recon-ditioning-Phase beschlossen werden. Dieses Vorgehen kann beliebig oft in den vorgegebenen sechs Stunden wieder-holt werden, da aber der Übergang in die Evaluation-Phase anhand der beschrie-benen BGA-Parameter entschieden wird, erscheint ein häufiger Wechsel nicht wahrscheinlich. Nach wiederholtem Durchlauf der Reconditioning-Phase wird der Erfolg erneut mittels BGAs kontrol-liert.
Abb. 1: LS 1: Frontansicht, mit Einwegmaterial bestückt (sterile Seite). Quelle: VivoLine Medical AB
Abb. 2: LS 1: Rückansicht, mit Einwegmaterial bestückt (reine Seite). Quelle: VivoLine Medical AB
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ob schädigende Einflüsse während der Pre-servation-Phase aufgetreten sind.
FAZITDieses Verfahren kann die Anzahl der po-tenziellen Spenderlungen erhöhen, ist aber kompliziert, benötigt viel Ausrüstung und gut geschultes Personal.
Es existieren gute Ergebnisse für eine bisher kleine Patientengruppe. Langzeiter-gebnisse liegen noch nicht vor.
Es wird sich in Zukunft zeigen, ob und in welchem Umfang man mit der VivoLine LS 1 das formulierte Ziel erreichen kann, zurzeit liegen noch keine klinischen Daten vom DHZB bezüglich dieses Projekts vor.
LITERATUR[1] Lindstedt S, Hlebowicz J, Koul B, Wierup P, Sjögren J, Gustafsson R, Steen S, Ingemans-son R: Comparative outcome of double lung transplantation using conventional donor lungs and non-acceptable donor lungs recon-ditioned ex vivo. Interact Card Vasc Thor Surg 2011; 12: 162–165[2] VivoLine Medical AB, Bedienungsanlei-tung LS 1, S. 64[3] Vitrolife AB: „Transplantation Products, Steen Solution“, URL: www.vitrolife.com/transplantation/index (14.03.2011)[4] pubChem (2011): „Addex Tham, Trometha-mine“, URL: http://pubchem.ncbi.nlm.nih.gov/summary/summary (14.03.11)
Lars RomeikeDeutsches Herzzentrum BerlinAugustenburger Platz 113353 [emailprotected]
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ZUSAMMENFASSUNG
Der Einsatz von EKZ (extrakorporale Zir-kulation) oder MCS (mechanic circulatory support) steigt in den letzten Jahren kon-tinuierlich an. Längst wird der kardiopul-monale Bypass nicht mehr nur angewandt, um operative Eingriffe am Herzen durch-zuführen. Auch außerhalb der kardiochi-rurgischen Operationssäle findet man in zunehmender Häufigkeit die Anwendung einer extrakorporalen Zirkulation zur pul-monalen oder kardiopulmonalen Unter-stützung. So ist zum Beispiel der Einsatz einer extrakorporalen Membran-Oxyge-nation (ECMO) oder Extracorporeal Life Support (ECLS) auf Intensivstationen in vielen Herzzentren heutzutage als Standard in der Kurzzeitunterstützung (< 14 Tage) bei pulmonalem oder kardiopulmonalem Versagen als Bridge-to-Recovery, Bridge-to-Bridge oder Bridge-to-Transplant etab-liert. [4]
Eine optimale Kanülierung auf arteriel-ler und venöser Seite ist Grundvorausset-zung für die extrakorporale Zirkulation. Zur venösen Drainage bei femoraler Kanü-lierung verwenden wir standardmäßig die Smart Canula® bei einer ECMO/ECLS und haben damit bisher durchgehend positive Erfahrungen gemacht. Die längste Einsatz-dauer betrug dabei 17 Tage. [1]
SCHLÜSSELWÖRTERExtrakorporale Zirkulation (EKZ), Herz- Lungen-Maschine (HLM), extrakorporale Membranoxygenation (ECMO), Extracor-poreal Life Support (ECLS), Femoralkanü-le, venöse Drainage, Smart Canula
ABSTRACTThe use of ECC (extracorporeal circula-tion) or MCS (mechanic circulatory sup-port) is increasing steadily in recent years. Cardio pulmonary bypass today is not only used to perform surgical procedures on the heart. Outside the cardiac operating rooms MCS applications for pulmonary or cardiopulmon ary support are to be found in increasing frequency. For example, in many cardiac centers the use of extracorporeal mem brane oxygenation (ECMO) or extra-corporeal life support (ECLS) in intensive
care units is today a gold standard in short-term support (< 14 days) in patients with pulmonary or cardiopulmonary failure. The use as bridge-to-recovery, bridge-to-bridge or bridge-to-transplant is established.
An optimal cannulation on arterial and venous side is basic for a smooth running of the MCS. For venous drainage in femoral cannulation we use the Smart Canula® as default during ECMO/ECLS and so far we have extremely positive experience with it. The longest period of use was 17 days.
KEY WORDSExtracorporeal circulation circuit (ECC), mechanic circulatory support (MCS), extra corporeal membrane oxygenati-on (ECMO), extracorporeal life support (ECLS), femoral canula, venous drainage, Smart Canula®
EINLEITUNGDas Einsatzgebiet für Kreislaufunterstüt-zungssysteme ist vielfältig. Zum einen akut bei Herz-Kreislauf-Versagen infol-ge einer Kardiomyopathie, Myokarditis, eines Infarkts oder PCS (postcardiotomy cardiogenic shock) im Rahmen eines kar-diochirurgischen Eingriffes. Bei diesen Pa-tienten besteht die Indikation zur verlän-gerten Kreislaufunterstützung, um dann eine weiterführende Therapieentscheidung (Bridge-to-Recovery, Bridge-to-Bridge,
Bridge-to-Transplant) zu ermöglichen. Vielfach können die Patienten nach der Er-holungsphase für das Myokard erfolgreich von der ECMO entwöhnt werden. In an-deren Fällen dient diese Anwendung aber auch als Überbrückung bis zur Implantati-on eines Kunstherzsystems, dem meist die Aufnahme in die Warteliste für eine Herz-transplantation folgt.
Aus der in Abbildung 1 dargestellten Einsatzhäufigkeit von Unterstützungssys-temen in unserer Klinik seit 2005 ist ein deutlicher Trend steigender Einsatzzahlen zu erkennen.
Indikationen für den Einsatz einer ECMO können sowohl zur pulmonalen Unterstüt-zung als auch zur hämodynamischen Unter-stützung gestellt werden. Während bei ei-ner rein pulmonalen Indikation die ECMO meist veno-venös angeschlossen wird, ist bei einem kreislaufunterstützenden An-wendungsfall eine veno-arterielle Kanü-lierung vorzunehmen. In beiden Fällen ist jedoch eine gute venöse Drainage erforder-lich.
VENÖSE DRAINAGE MITSMART CANULADie ersten Anwendungen für die Smart Ca-nula in unserem Hause erfolgten zur venö-sen Drainage an der Herz-Lungen-Maschi-ne bei femoraler Kanülierung. Sehr schnell wurde die venöse Smart Canula jedoch
Erfahrungen mit der Smart Canula® zur venösen Drainage im Langzeiteinsatz
A. Straub, W. Schnur, E.-C. Rehn, H. Quinz, F. Oertel, M. Beyer
Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie(Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h. c. M. Beyer)
Zentralklinikum Augsburg
Abb. 1: Einsatzzahlen getrennt nach ECMO bzw. ECLS mit dem RotaFlow-System und CentriMag seit 2005 in Augsburg
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Einheit angeschlossenen Patienten sind oft sehr adipös, und so sind benötigte Flüsse von über 5 l pro Minute keine Seltenheit, um eine adäquate Perfusion zu erzielen. Hierfür nehmen wir als venöse Drainage standardmäßig eine Smart-Kanüle in fol-gender Größe: Länge 430 mm und Durch-messer 36 Fr. Der längste Einsatz mit die-ser Smart-Kanüle an einer ECLS-Einheit waren 17 Tage. Die Kanüle funktionierte in dieser Zeit ohne Probleme, sie musste nicht gewechselt werden, die PTT wurde auf 50 bis 60 sec eingestellt.
Ein besonderer Vorteil der Smart-Kanü-le besteht darin, dass sie beim Einführen in das Gefäß einen sehr kleinen Durchmes-ser hat und so Gefäßengstellen viel leichter überwunden werden können, als dies bei herkömmlichen Gefäßkathetern der Fall ist (Abb. 2). Liegt die Kanüle dann vollstän-dig im Gefäß, entfaltet sie sich automatisch und legt sich an die Gefäßwand an. Im Ge-gensatz zu traditionellen Kanülen, welche immer den gleichen Durchmesser aufwei-sen, wenn sie im Gefäß liegen, passt sich die Smart-Kanüle dem jeweiligen Gefäß-durchmesser an. Da die Smart-Kanüle ei-nen netzförmigen Wandaufbau besitzt, kann sie über ihre ganze Länge alles Blut, das durch Seitenäste ins Gefäß fließt, an je-der Stelle der Kanüle aufnehmen und drai-nieren. [1] [2] (Abb. 3)
Als Zugangsgefäß wird von unseren Ärzten als Standard die Vena femoralis be-nutzt. Zur Erweiterung der Inzision ver-wenden wir Dilatatoren in verschiedenen Größen; die Smart-Kanüle wird in der Sel-dinger-Technik eingeführt.
FALLBERICHTAls Beispiel für einen Langzeiteinsatz mit der Smart Canula berichten wir hier über einen 52-jährigen, bisher unauffälligen Pa-tienten mit subakutem ST-Hebungsinfarkt der Hinterwand bei koronarer Zweigefäß-erkrankung. Zuerst erfolgte eine PTCA mit Stent-Einlage, nach einer Stunde ent-wickelte sich eine Angina pectoris mit an-schließender Reanimation bei Kammer-flimmern. Im EKG waren ST-Senkungen über der Vorderwand zu sehen und es er-folgte eine Reintervention. Hierbei zeigte sich eine Thrombose im Stent. Außerdem kam es dabei zu einer Dissektion des RCX. In einem schweren Low-output-Syndrom wurde er auf unserer kardiologischen In-tensivstation in den frühen Morgenstunden zunächst mit einer intraaortalen Ballon-pumpe (IABP) versorgt. Bei kardiogenem Schock, septischem Schock (SIRS) mit Fieber und akuter Niereninsuffizienz wur-
Diese Maßnahme hat aber auch ihre Nachteile. Ein Beispiel dafür ist der ne-gative Druck, der auf die Erythrozyten einwirkt. Des Weiteren können techni-sche Probleme im Vakuumsystem auftre-ten. Nicht zuletzt besteht die Gefahr von menschlichem Fehlbedienen des Vakuum-systems in Stresssituationen (Abb. 2).
Bei Operationsindikationen wie der mi-nimal-invasiven Herzchirurgie bietet die Smart-Kanüle eine hervorragende Alterna-tive zu der anfangs beschriebenen Maßnah-me zur Verbesserung der venösen Drainie-rung. Dies gilt umso mehr bei Anschluss an eine ECMO-/ECLS-Einheit, da man hier kein venöses Reservoir zur Verfügung hat, in dem ein Vakuum erzeugt werden kann. In unserer Klinik schließen wir Patienten, die nach erfolgreicher Reanimation zu uns kommen und eine Linksherzunterstützung benötigen, oftmals vorübergehend an eine ECLS-Einheit an. Dadurch gewinnen wir Zeit für weitere diagnostische Maßnahmen und schließen erst dann, falls noch notwen-dig, den Patienten an ein implantierbares Kunstherzsystem an. Die an die ECLS-
auch zur Standardkanüle bei ECMO- und ECLS-Anwendungen.
Bis zum Jahresende 2009 hatten wir ins-gesamt 26 Einsätze mit der Smart Canula bei einer durchschnittlichen Laufzeit von sechs Tagen. Die längste Verweildauer ei-ner Smart Canula im Langzeiteinsatz an ei-ner ECMO lag bei 17 Tagen. In allen Fällen haben wir sehr gute Erfahrungen mit der Kanüle gemacht.
SMART CANULA BEHEBT ENGSTELLEN AUCH BEI ECLS/ECMOBei Benutzung eines femoralen Zugangs zum Anschließen einer Herz-Lungen-Ma-schine sind der Durchmesser und der anato-mische Verlauf des punktierten Gefäßes oft die limitierenden Faktoren für den venösen Rückfluss. An der Herz-Lungen-Maschine kann man diesen negativen Faktor durch spezielle Maßnahmen verbessern. Das ge-schieht zum Beispiel durch Erzeugen eines Vakuums im Kardiotomiereservoir, was dazu führt, dass der venöse Rückfluss sich verbessert und so der errechnete Fluss in den allermeisten Fällen erreicht wird.
Abb. 2: Verhalten der Smart Canula an einer Engstelle [3]
Abb. 3: Smart Canula mit Mandrin [3]
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nerlei technische Komplikationen aufge-treten. Die Kanüle ließ sich gut legen und auch wieder problemlos entfernen.
LITERATUR:[1] Segesser LK v: Venous drainage is key for CPB. The Royal Society of Medicine, London, 28. November 2008; 1: 9–11[2] Segesser LK v, Ferrari E, Delay D, Horris-berger J, Tozzi JP: Herzentlastung mittels EKZ vor der Resternotomie. Herz Thorax Ge-fäßchir 2007; 5: 206–212[3] www.smartcanula.com [4] Puehler T, Philipp A, Haneya A, Camboni D, Schmid C: Extrakorporale Membranoxyge-nierung – Altes Tool in neuem Glanz? Herz Thora Gefäßchir 2011; 4: 209–216
Anwendungen (ohne Oxygenation) mit der CentriMag zur Anwendung. Das Alter der Patienten erstreckte sich dabei von 29 bis 89 Jahren, wovon 7 weiblich und 19 männ-lich waren.
Ursache für die ECMO/ECLS war bei neun Patienten ein kardiogener Schock, in einem Fall eine Lungenembolie, ein Fall mit Rechtsherzversagen, einer mit Links-herzversagen und bei zwei Patienten war ein Lungenversagen die Indikation für den Einsatz einer ECMO bzw. ECLS (Tab. 1).
Insgesamt sind 19 Patienten an der ECMO/ECLS verstorben und 7 Patienten (27 %) konnten erfolgreich entwöhnt wer-den. Davon waren fünf Patienten mit ECLS und drei mit ECMO. Die Einsatzdauer reichte bei den erfolgreich entwöhnten Pa-tienten von 6 bis 17 Tagen.
FAZITBei allen Einsätzen hatten wir sehr gu-te Erfahrungen mit der Smart Canula zur venösen Drainage. Förderraten von mehr als 5 l/min konnten problemlos erreicht und auch über einen langen Zeitraum auf-rechterhalten werden. Komplikationen wie Luft leckage oder Thrombosierung konnten wir nicht beobachten. Ebenfalls sind kei-
de dann am Morgen die Indikation zur Implantation einer ECLS als kardiopul-monalem Assist-Device, evtl. als Bridge-to-LVAD, gestellt.
Im OP wurde die Arteria subclavia frei-gelegt und die arterielle Kanüle dort über eine Prothese angeschlossen. Venös wur-de die Vena femoralis links punktiert und darüber die Smart Canula eingebracht. Der Patient wurde mit laufender ECLS auf die chirurgische Intensivstation verlegt. Sie-ben Tage später wurde der Patient, nach-dem der neurologische Status unauffällig war, Myocard-revaskularisiert. Die OP-CAB-Prozedur wurde bei laufender ECLS durchgeführt. Bei dieser Gelegenheit wur-de dann auch der Oxygenator gewechselt. Aufgrund erhöhten Drainageblutverlusts musste am gleichen Tag noch eine Re-Tho-rakotomie durchgeführt werden.
Die Flussraten während der Laufzeit lagen zwischen 3,7 l/min und 5,1 l/min. Nach 14 Tagen konnte der Patient von der ECLS erfolgreich entwöhnt werden. Im weiteren Verlauf der Langzeitbeatmung wurde acht Tage danach die Indikation zur Tracheotomie gestellt. Nach 18 Tagen wur-de er von der Intensivstation auf Normal-station verlegt und dort nach weiteren vier Tagen in die Anschlussheilbehandlung ent-lassen. Sechs Monate später wurde der Pa-tient noch einmal stationär in unserer Kli-nik aufgenommen zur Implantation eines Cardioverter/Defibrillators.
UNSERE ERFAHRUNGEN MIT DER SMART CANULA BEI ECMO/ECLSIm Zeitraum von 2005 bis 2009 konnten wir insgesamt 26 Einsätze mit der Smart Canu-la zur venösen Drainage an ECMO/ECLS verzeichnen. Die Dauer reichte dabei von einem bis 17 Tagen Laufzeit (Abb. 4). Da-von verteilen sich die Anwendungen auf drei ECMO- und 21 ECLS-Einsätze, au-ßerdem kamen die Kanülen bei 2 RVAD-
Alexander StraubKlinikum für Herz- und ThoraxchirurgieAbt. KardiotechnikStenglinstraße 286156 [emailprotected]
Abb. 4: Verteilung der Laufzeiten von ECMO/ECLS mit einer Smart Canula
Zeitraum 2005–2009
Einsätze 26
ECMO 3
ECLS 21
RVAD 2 (CentriMag)
Laufzeit [Tage]
1–17
Alter [Jahre] 29–89
Therapie-verlauf
19 verstorben7 überlebt
(27 %)
Laufzeit (überlebt)
6–17 Tage � 11 Tage
Tab. 1: Anwendungen mit ECMO/ECLS
114 KARDIOTECHNIK 4/2011
Medos feiert im kommenden Jahr das 25-jährige Firmenjubiläum und blickt auf bewegte und innovative Jahre zurück. Das Unternehmen wurde 1987 von einem Kar-diotechniker gegründet und startete mit der Produktion von Schlauchsets. Sieben Jah-re später wurde am heutigen Standort Stol-berg/Rheinland die Fertigung für ein brei-tes kardiotechnisches Produktportfolio aufgenommen. Es folgten zahlreiche Pro-duktentwicklungen in enger Zusammenar-beit mit verschiedenen Herzzentren – von Kanülen über Reservoire und Oxygenato-ren bis hin zu den verschiedenen Generati-onen der deltastream-Blutpumpensysteme. Heute beschäftigt das Unternehmen über 120 Mitarbeiter.
Mit der Übernahme von Medos durch den „Zukunftsfonds Heilbronn“ und der Einbindung in eine medizintechnische Un-ternehmensgruppe mit Novalung begann im Januar 2011 eine neue Zeitrechnung. Wir sprachen am zukünftig neuen Fir-mensitz in Heilbronn mit den Vorständen PD Dr. Jürgen O. Böhm sowie Dipl.-Ing. (FH) Josef Bogenschütz. Böhm ist zustän-dig für Marketing, Regulatory Affairs und zeichnet als Medizinischer Direktor für al-le medizinischen Themen verantwortlich. Bogenschütz ist zuständig für Vertrieb, Entwicklung und Produktion.
KARDIOTECHNIK: Herr Dr. Böhm, Herr Bogenschütz, Anfang 2011 integrier-te der Zukunftsfonds Heilbronn das Un-ternehmen in den vorhandenen medizin-technischen Firmenverbund. Was waren die Gründe, in den mittelständischen deut-schen Spezialisten für Herzunterstützungs-systeme zu investieren?MEDOS: Ein Grund hierfür war die be-reits bestehende Zusammenarbeit mit der Firma Novalung bei Blutpumpen für die Lungenunterstützung. Diese Technolo-gie sollte für das Schwesterunternehmen über den bestehenden Liefervertrag hin-aus gesichert werden. Ganz wesentlich ist aber die Erkenntnis, dass bei zunehmen-dem Desinteresse der Global Player an der
Medos Medizintechnik AG – mit neuer Strategie in die Zukunft
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Perfusion sich eine Chance für einen deut-schen Mittelständler bietet, der sich auf die Herzchirurgie und darüber hinaus auf neue Aufgaben und Arbeitsgebiete der Kardio-techniker konzentriert.
KT: Inzwischen hat Medos sich daran ge-macht, das Unternehmen neu auszurichten. Mit welchen Maßnahmen soll dies gelin-gen?M: Wir haben in den letzten Monaten das Unternehmen restrukturiert und investie-ren in Forschung und Entwicklung sowie in den Vertrieb. Als Partner von Kardio-technik und Herzchirurgie werden wir Ser-vice und Kundennähe verstärken. Medos braucht den engen und intensiven Dialog mit den Anwendern in den Kliniken, darauf werden wir unser besonderes Augenmerk legen. Außerdem werden wir uns vom rei-nen Produkthersteller zum Anbieter von therapeutischen Konzepten weiterentwi-ckeln. Diese patientenorientierte Strategie kann nur im intensiven Austausch mit den klinischen Anwendern gelingen.
KT: Stichwort Kooperation: Auf welchen Gebieten und in welcher Form soll die Zu-sammenarbeit mit Novalung erfolgen?M: Vor allem im technologischen Bereich. Wir werden auf unserer Technologieplatt-
form maßgeschneiderte Produkte für die verschiedenen Anwendungen und Thera-pien entwickeln. Beide Firmen haben Pro-dukte, die Blut pumpen: Novalung konzent-riert sich im Markt der Lungenunterstützung auf die Langzeitanwendung, Medos auf den herzchirurgischen Bereich und die Herzun-terstützung. Davon werden die Kunden bei-der Unternehmen profitieren.
KT: Wird Stolberg auch in Zukunft der Medos-Firmensitz und -Standort bleiben?M: Es ist keine Änderung bzgl. der Stand-orte geplant. Wir konzentrieren uns primär auf die Neuausrichtung von Medos und das Umsetzen der zuvor genannten Punkte.
KT: Das Medos-Produktprogramm ruht auf zwei Säulen – den Antriebskonsolen für Blutpumpen und den Einmalprodukten für die Kardiotechnik. Bitte stellen Sie kurz die einzelnen Produktgruppen vor.M: Die Hauptsäule bei den Blutpumpen bildet unser deltastream-System.
Bei deltastream sprechen wir von zwei Generationen: Die Diagonalpumpe DP2 eignet sich für den intraoperativen Einsatz, während die neue DP3 mit ihren Langzeit-eigenschaften und der präzisen Flusskon-trolle auch bei niedrigem Blutfluss über-zeugt. Letzteres gilt als zentraler Baustein für die kardiopulmonale Unterstützung, also ECMO/ECLS, sowie für die E-CPR (Extracorporeal Cardio pulmonary Resus-citation), einem neuen Trend der letzten Jahre.
Unsere zweite Produktsäule sind die Einmalprodukte, wo wir uns als Vollsorti-menter präsentieren. Heute gehören dazu Oxygenatoren, Reservoire, Kanülen und – davon abgeleitet – individuell nach Kun-denwunsch gefertigte Schlauchsets.
KT: Mit „deltastream“ bietet Medos ein erprobtes Blutpumpensystem an. Welche Komponenten gehören zur Produktfamilie und wodurch zeichnen sie sich aus?M: Das System besteht aus der DP3-Blut-pumpe, der MDC-Antriebskonsole, einer
Vorstand der Medos AG: Herr Josef Bogen-schütz (li.), Herr PD Dr. Jürgen O. Böhm
115KARDIOTECHNIK 4/2011
Heater-Cooler-Unit und dem Systemwa-gen lll. Hervorzuheben ist, dass dieser An-trieb sehr flexibel und abnehmbar ist und die kleinste Einheit auf dem Markt dar-stellt. Das Backup-System kann ohne Kon-sole betrieben werden. Ein weiterer Vorteil: Vom neonatalen bis hin zum erwachsenen Patienten können alle Anforderungen mit nur einem Pumpen-Disposable abgedeckt werden.
KT: Neu im Programm ist ein kompaktes Hypo-/Hyperthermiegerät. Welche Pro-duktmerkmale lassen sich hervorheben?M: Derzeit gibt es kein leistungsfähige-res Gerät dieser Baugröße, das gleichzei-tig kühlen und wärmen kann. Unsere neue Heater-Cooler-Unit zeichnet sich durch die kompakte Bauweise aus und ist mit dem Systemwagen mobil einsetzbar. Das Gerät findet z. B. Verwendung zur Aufrechterhal-tung der Temperatur bei kardiopulmonalen Unterstützungen oder zum therapeutischen Kühlen nach Reanimation oder Schlagan-fall, gemäß den aktuellen Hypothermiepro-tokollen. Hierbei ist besonders für Inten-sivstationen von Vorteil, dass der Betrieb sehr leise, < 50 dB, erfolgt.
KT: Bekanntgeworden ist Medos auch als Hersteller eines VAD-Systems …M: Momentan sind wir dabei, die komplette VAD-Strategie zu überarbeiten, und werden zu gegebener Zeit etwas Neues vorstellen.
KT: Unter dem Markennamen „hilite“ ver-treiben Sie Oxygenatoren und Reservoire.
Wie unterscheiden sich diese vom Wettbe-werb?M: Unsere qualitativ hochwertigen Pro-dukte haben sich seit Jahren im Einsatz von verschiedenen kardiopulmonalen Anwen-dungen bewährt. Die Leistungsparameter unserer Produkte können sich im Wettbe-werbsvergleich sehen lassen. Wir bieten ein breites Oxygenatorenprogramm für den OP und längere Anwendungsintervalle an und sind bei Kinder- und Säuglingsoxyge-natoren mit führend. Alle unsere Oxygena-toren sind sowohl mit mikroporösen Mem-branen als auch Diffusionsmembranen mit Heparinbeschichtung verfügbar. Unsere Produkte zeichnen sich durch hohe Quali-tätsstandards, eine sehr gute Leistungsper-formance und Zuverlässigkeit aus.
KT: Auch als Schlauchset-Anbieter agiert Medos in einem umkämpften Markt. Wel-che Argumente sprechen für Medos?M: Von den Kliniken wird hohe Lieferter-mintreue und Qualität gefordert – und das können wir zuverlässig garantieren. Wir bieten kundenindividuelle Sets, die für die jeweilige Anwendung optimiert sind. Ein Qualitätskriterium ist, dass unsere Produk-te von Mitarbeitern mit langjähriger Er-fahrung exklusiv in Deutschland gefertigt werden und DEHP-frei sind. Unsere Kun-den bekommen schnell und flexibel ihre speziellen Schlauchset-Wünsche erfüllt. Hier sehen wir uns als ausschließlich in Deutschland produzierender Hersteller für die Kardiotechnik in einer guten Position.
KT: Medos wirbt für Produkte „Made in Germany“. Wo wird entwickelt und gefer-tigt bzw. welche Vorteile bringt dies?M: Gleichbleibend höchste Qualität, hoch-qualifizierte Mitarbeiter und schnelle Reakti-onen auf Kundenwünsche sind die Hauptkri-terien für die Entwicklung und Fertigung am Standort Deutschland. Wir fertigen in Rein-räumen auf über 1.000 m² in Stolberg nahe Aachen und in Radeberg in der Nähe von Dresden. Unser neuester Standort für F&E ist im Raum Tübingen/Reutlingen angesie-delt. Die Nähe zu den Hochschulen Stutt-gart, Aachen und Heilbronn bietet eine ideale Konstellation für zukünftige Entwicklungen.
Durch innovative Produktionssysteme an unseren Fertigungsstandorten in Deutsch-land sind wir flexibel aufgestellt und haben durch die zentrale Lage unserer Standorte in Europa eine ideale logistische Ausrichtung zu unseren Kunden und Lieferanten.
KT: Wie ist Ihr Vertrieb im In- und Ausland organisiert?M: Wir agieren im In- und Ausland mit Di-rektvertrieb und mit Händlern. Unsere Ver-triebs- und Serviceorganisation werden wir in den nächsten Jahren noch stärker ausbauen.
KT: Gibt es bei Medos – über die 24-Std.-VAD-Bereitschaft hinaus – weitere Ser-viceleistungen aus Stolberg?M: Mit unserer Clinical Support Group bie-ten wir Anwenderschulungen vor Ort an und wollen zukünftig die Trainingsaktivitä-ten in Stolberg und bei unseren Anwendern intensivieren. Gleichzeitig streben wir ei-nen stärkeren Kontakt zu den Berufsverbän-den DGfK und DGTHG an, um uns intensiv auszutauschen und optimale bedarfsgerech-te Produkte und Dienstleistungen zu bieten.
KT: Ein Ausblick in Ihr Jubiläumsjahr: Ist 2012 mit neuen Produkten zu rechnen?M: Zunächst muss unsere Strategie – Wachs-tum und Innovation – umgesetzt werden, so dass es noch etwas mit neuen Produkten dauern wird. Wir sind jedoch bestrebt, mög-lichst schnell neue Produkte auf den Markt zu bringen. Ein besonderes Anliegen ist für uns auch ein intensiver Austausch mit den Kardiotechnikern und Herzchirurgen. Das wird durch das neue Medos-Management personifiziert. Wir haben ehrgeizige Ziele und wollen uns an der Spitze der herzchirur-gischen Anbieter etablieren.
KT: Vielen Dank für das ausführliche Ge-spräch.
Interview: Gunter Morche, Hamburg
Neues deltastream-System im klinischen Ein-satz
Schlauchsetproduktion am Standort Stolberg bei Aachen
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sen erneut befeuern wird. Denn der Anteil der konventionellen herzchirurgischen Aorten-klappenersatz-Operationen, die zumeist mit einer minimal-invasiven Öffnung des Brust-korbs verbunden sind und eine sehr niedrige Letalität aufweisen, nimmt seit einigen Jah-ren ab. Dagegen steigt die Zahl der sog. ka-thetergestützten Aortenklappenimplanta-tionen deutlich. Ihre Zahl hat sich 2010 auf 4.839 erhöht, was eine Steigerung um über 88 % gegenüber dem Vorjahr darstellt. Die kathetergestützte Aortenklappenimplantati-on zeigt bislang eine deutlich höhere Letali-tätsrate, zudem fehlen bisher wissenschaftli-che Erkenntnisse zu Langzeitauswirkungen des Verfahrens und der Haltbarkeit der neu-en Klappenprothesen. Deshalb soll diese re-lativ neue Methode, bei der die Herzklappen-prothese unter Zuhilfenahme eines Katheters eingesetzt wird, nach gemeinsamen Festle-gungen der DGTHG und der Deutschen Ge-sellschaft für Kardiologie nur zum Einsatz kommen, wenn die Entscheidung zur Durch-führung eines solchen Eingriffs gemeinsam von Herzchirurgen und Kardiologen getrof-fen und der Eingriff in Kliniken mit etablier-ter herzchirurgischer und kardiologischer Fachabteilung vorgenommen wird. Zudem soll die kathetergestützte Aortenklappen-implantation multimorbiden Patienten über 75 Jahren vorbehalten bleiben, da bisher ei-ne Haltbarkeitsgarantie für diese Prothesen von den Herstellern nur für fünf Jahre gege-ben werden kann.
„Die Zahlen des Herzberichts zeigen, dass nahezu 25 % der kathetergestützten Aortenklappenimplantationen in Kliniken durchgeführt werden, in denen keine herz-chirurgische Abteilung verfügbar ist. Außer-dem dokumentiert der Herzbericht eine Zahl von Fällen, in denen das Verfahren einge-setzt wurde, obwohl die Patienten unter 75 Jahre alt waren. Dies alles lässt vermuten, dass in einigen Fällen nicht die gemäß den Vorgaben der beiden Fachgesellschaften für die Patienten beste Behandlungsmethode gewählt wurde“, kritisierte DGTHG-Präsi-dent Mohr. „Insofern begrüßen wir es sehr, dass einige Krankenkassen die betreffenden Kliniken in den Budgetverhandlungen in die Pflicht nehmen, am Deutschen Aortenklap-penregister teilzunehmen, auf dessen Daten-basis wissenschaftlich-fundierte Aussagen zur Sicherheit der Verfahren für die Patien-ten gewonnen werden sollen.“
Thomas Krieger, Pressereferent der DGTHG
zu gehörten Bereiche von Niedersachsen und aus dem Norden Bayerns.
Als Gründe für die zum Teil stark vonei-nander abweichenden Sterberaten der ein-zelnen Länder werden unter anderem die unterschiedlichen Lebensweisen mit Ziga-rettenkonsum, Fettleibigkeit, Bewegungs-mangel und Stress sowie die soziale Situati-on, aber auch strukturelle Faktoren wie die Nähe zu herzchirurgischen und kardiologi-schen Zentren oder die Fahrzeiten von Ret-tungsdiensten bei Notfalleinsätzen vermutet. „Doch gibt es auch in Regionen mit gerin-ger Arbeitslosigkeit und nahen herzmedizi-nischen Zentren teilweise überdurchschnitt-liche Sterbeziffern, so dass wir letztlich über mögliche Ursachen nur spekulieren kön-nen“, kommentierten Prof. Friedrich Wil-helm Mohr, Präsident der Deutschen Gesell-schaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG), und Prof. Felix Berger, Präsident der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Kardiologie (DGPK), die Zahlen.
ANSTIEG DER HERZOPERATIONEN BEI KINDERNMehr als 7.300 Herzoperationen bei Kin-dern und Jugendlichen unter 18 Jahren im Jahr 2009 mit einer Letalitätsrate von nur zwei Prozent – das sind weitere wichtige Ergebnisse des Herzberichts für die deut-schen Kinderkardiologen und Kinderherz-chirurgen. DGPK-Präsident Berger wies nicht ohne Stolz darauf hin, dass von den Patienten, die zum großen Teil bereits im Säuglingsalter unter 1 Jahr operiert wer-den müssen, heutzutage fast 90 % das Er-wachsenenalter erreichen. Kritisch äußerte er sich zur Zukunft der Kinderherzzentren, die nur eine sehr geringe Zahl von Opera-tionen durchführen: „Bis 2015 wird eine Konsolidierung gemäß der Strukturqualität deutscher Kinderherzzentren, wie sie vom gemeinsamen Bundesausschuss veröffent-licht wurde, stattfinden müssen, was auch mit einer Reduktion der Zahl der Herzzent-ren einhergehen wird.“
KRITISCHER BLICK AUF KATHETER-GESTÜTZTE AORTENKLAPPENIMPLAN-TATIONENSeit einigen Jahren ist die Zahl der Patien-ten, die einer Operation der erkrankten Aor-tenklappe bedürfen, deutlich steigend. Waren es im Jahre 2009 noch 14.546 Eingriffe, zeig-te sich im Jahr 2010 ein Anstieg auf 16.528, was die notwendige Diskussion bei den Ver-antwortlichen im deutschen Gesundheitswe-
HERZBERICHT DOKUMENTIERT ÜBER-DURCHSCHNITTLICHE STERBLICH-KEITSRATE FÜR BÜRGER IN NEUEN BUNDESLÄNDERNIn den neuen Bundesländern sterben wei-terhin deutlich mehr Menschen an Herz-krankheiten als im Bundesdurchschnitt. Das ist eine der Erkenntnisse des aktuellen Bruckenberger-Herzberichts, der bereits seit 1989 alljährlich aktuelle Zahlen und Entwicklungen aus den Bereichen Herz-chirurgie und Kardiologie dokumentiert. Weitere Trends, die sich aus dem Ende Sep-tember in Berlin vorgestellten Bericht er-geben, sind die Zunahme von Patienten mit Herzklappenerkrankungen sowie eine ins-gesamt gleichbleibende Zahl von herzchir-urgischen Eingriffen im Jahr 2010.
Gemessen am Bundesdurchschnittswert wiesen 2009 nach der altersbereinigten Sterbeziffer für Herzkrankheiten die Län-der Hamburg, Berlin sowie Baden-Würt-temberg die niedrigsten und Thüringen, Brandenburg sowie Sachsen-Anhalt die höchsten Werte auf. Während in Hamburg 13,8 % Sterbefälle weniger als im Bundes-durchschnitt zu verzeichnen waren, lag der Wert für Sachsen-Anhalt 23,9 % höher. Aber auch in einigen Regionen westdeut-scher Bundesländer starben im Vergleich zum Bundesdurchschnitt überproportional viele Menschen an Herzerkrankungen. Da-
Herzbericht 2010
Altersbereinigte Über- oder Unterschreitung der bundesdurchschnittlichen Sterbeziffer bei Herzkrankheiten* pro 100.000 Einwohner in Prozent im Jahr 2009
Hamburg -13,8
Berlin -11,8
Baden-Württemberg -11,4
Nordrhein-Westfalen -7,8
Hessen -2,6
Bremen -0,9
Bayern +0,1
Rheinland-Pfalz +0,9
Schleswig-Holstein +3,6
Niedersachsen +7,3
Saarland +11,3
Sachsen +15,2
Mecklenburg-Vorpommern +16,2
Thüringen +17,0
Brandenburg +20,0
Sachsen-Anhalt +23,9* ischämische Herzkrankheiten, Klappenkrankheiten, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, angeborene Herzfehler
Quelle: Bruckenberger, Ernst: Herzbericht 2010; Hannover 2011
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Die postoperative Wundinfektion ist eine seltene, aber für Patienten oft sehr unange-nehme Komplikation nach einer Sternoto-mie im Rahmen einer Herz- oder Lungen-operation. Die oft langwierige Behandlung dieser als Mediastinitis bezeichneten In-fektion des vorderen Brustraums ist zudem aufwendig und kostenintensiv. Aufgrund der geringen Zahl betroffener Patienten und der bisher uneinheitlichen Nomenkla-tur und Erfassung gibt es bis heute kaum standardisierte Therapieschemata. Um dies zu ändern, zukünftig bundesweit Patienten mit postoperativer sternaler Wundinfekti-on zu erfassen und das Auftreten dieser In-fektion noch weiter zu minimieren, hat die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) ein Medi-astinitis-Register eingerichtet, das Anfang Juli startete.
„Ziel des Registers ist es, die genaue In-zidenz dieser Erkrankung nach herzchir-urgischen Eingriffen zu ermitteln und de-taillierte statistische Auswertungen der Patientendaten inklusive der Risikofakto-ren vorzunehmen. Damit können dann die bisherigen Behandlungsstrategien diffe-renziert bewertet, Therapien besser stan-dardisiert und vorbeugende Hygiene-maßnahmen genauer analysiert werden“, sagte DGTHG-Präsident Prof. Friedrich Wilhelm Mohr anlässlich der Einrichtung des Registers.
Die Teilnahme an dem Register ist frei-willig. Bis jetzt haben mehr als 20 der 80 herzchirurgischen Zentren in Deutsch-land ihre Teilnahme an dem Register fest zugesagt. Jede teilnehmende herzchirur-gische Einrichtung kann die Patientenda-ten direkt online über eine verschlüsselte Verbindung übermitteln. Zudem hat jede teilnehmende Institution Zugriff auf den anonymisierten Datenbestand, um Ver-besserungen der klinikeigenen Therapi-en auf Basis der Registerdaten vorneh-men zu können. Der Öffentlichkeit sollen die ersten Erkenntnisse aus dem Register zur 41. DGTHG-Jahrestagung im Febru-ar 2012 präsentiert werden.
„Die deutlich höhere Repräsentativi-tät von Registern und die im Vergleich zu kontrollierten Studien bessere Abbildung der klinischen Realität ermöglichen umfas-sendere Aussagen. Auf der Grundlage po-sitiver Erfahrungen der von der DGTHG
bereits vor Jahren initiierten Register und dem aktuell im Juli 2010 begonnenen Deutschen Aortenklappenregister haben wir bewusst erneut die Registerstudie als Forschungsinstrument gewählt“, so Mohr.
Thomas KriegerDGTHG-Pressereferent
Deutschlandweites Register zu Wund-und Hygienemanagement gestartet
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Continuous cerebral perfusion for aortic arch repair: hypothermia versus normo-thermiaM. Ly, F. Roubertie, E. Belli, O. Grollmuss,M. T. Bui, R. Roussin, E. Lebret, A. Capderou, A. Serraf
Ann Thorac Surg 2011; 92: 942–948
Der unterbrochene Aortenbogen beim Neu-geborenen wurde in der Vergangenheit oft nur in Verbindung mit tiefem hypothermen Kreislaufstillstand und damit verbundenen Komplikationen korrigiert. Die selektive zerebrale Perfusion (SCP) vermeidet den Kreislaufstillstand, ist klinisch sicher und kann vor allem das neurologische Outcome verbessern. Sowohl Flussrate als auch Tem-peratur während dieser Perfusion basieren meist auf klinischer Erfahrung und müssen noch näher definiert werden.
In dieser retrospektiven Studie aus Frank-reich berichten die Autoren über 110 Pa-tienten mit unterbrochenem Aortenbogen, der sowohl in Hypo- als auch in Normo-thermie korrigiert wurde. Bei 70 Patien-ten fand die Korrektur in Hypothermie ≤ 28 °C statt, 40 Patienten wurden normo-therm bei ≥ 34 °C operiert. Neben den üb-lichen Monitoringmethoden wurden al-le Neugeborenen mittels EEG überwacht, bei 30 Patienten kam zusätzlich die Nah-
infrarotspektroskopie (NIRS) zum Einsatz. Die extrakorporale Zirkulation (EKZ) wur-de entweder durch direkte Kanülierung des Truncus brachiocephalicus (n = 74) oder in-direkt durch einen 3,5-mm-PTFE-Shunt am Truncus brachiocephalicus etab liert. Wäh-rend der zerebralen Perfusion bei Korrek-tur des Aortenbogens war ca. 30 % des nor-malen Flusses zur Aufrechterhaltung eines arteriellen Druckes von 40–50 mmHg not-wendig.
Perfusionsdauer und Ischämiezeit wa-ren in der normothermen Gruppe signifi-kant niedriger, die zerebrale Flussrate si-gnifikant höher. Die Laktatentwicklung am Ende der EKZ war vergleichbar, die postoperative Normalisierung fand in der normothermen Gruppe schneller, aber nicht sig nifikant, statt. Diurese und rena-le Funktion waren postoperativ ebenfalls vergleichbar. Das Follow-up wies keine neurologischen Komplikationen auf, alle Kinder zeigten ein normales Wachstums- und Entwicklungsverhalten.
Die Autoren schließen aus den Ergeb-nissen, dass die zerebrale Perfusion wäh-rend der Korrektur des Aortenbogens auch in Normothermie sicher durchführbar ist. Im Gegensatz zu anderen Arbeitsgruppen verzichteten sie auf eine zusätzliche Per-fusion der Viszeralorgane über die Aorta descendens während Normothermie. Sie
argumentierten, dass in die Aorta descen-dens mündende Kollateralgefäße für eine adäquate viszerale Perfusion ausreichen. Ein zusätzliches Monitoring des viszera-len Bereichs, beispielsweise mittels NIRS, fand nicht statt. Indirekt konnten die Auto-ren aber an der Laktatentwicklung zeigen, dass der Kollateralfluss auch in Normo-thermie auszureichen scheint. Die bilate-rale Nah infrarotspektroskopie erreichte bei beiden Gruppen nicht den Grenzwert von < 45 %, der von anderen Gruppen mit der Entwicklung zerebraler Komplikationen beschrieben wird [1] (58 bzw. 53 % hypo-therm, 56 % normotherm regionale zereb-rale Sättigung zu Beginn der SCP). Somit scheinen sich Aortenbogenkorrrektur und normotherme EKZ nicht auszuschließen. Da es sich hier aber um eine retrospektive Studie mit einem klinischen Schwerpunkt handelt, sind auf jeden Fall weitere Studi-en notwendig.
Johannes Gehron, Gießen
LITERATUR[1] Dent CL, Spaeth JP, Jones BV, Schwartz SM, Glauser TA, Hallinan B, Pearl JM, Khoury PR, Kurth CD: Brain magnetic reso-nance imaging abnormalities after the Nor-wood procedure using regional cerebral per-fusion. J Thor Cardiovasc Surg 2005; 130: 1523–1530
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How can we achieve infection-resistant percutaneous energy transfer?K. Affeld et al.
Artificial Organs 2011; 35(8): 800–806
Infekte der Driveline stellen bei implantier-ten Herzunterstützungssystemen (Ventri-cular Assist Devices – VADs) oftmals gro-ße Probleme dar und sind als Achillesferse dieser Systeme anzusehen. Optimal wäre für Herzunterstützungssysteme natürlich eine kabellose Energieübertragung, welche zwar schon entwickelt wurde, jedoch bei implantierten VADs an den notwendigen implantierbaren Batterien scheitert.
Die Autoren des vorliegenden Artikels beschreiben eine Methode, bei der die Drive line an der Austrittsstelle mittels ei-nes „active traction device“ unter Zug ge-halten wird. Dadurch soll die Bildung einer Fissur im Bereich der Austrittsstelle ver-mieden und das Risiko für eine Driveline-Infektion vermindert werden.
Zur Überprüfung des neu entwickelten „active traction device“ wurden Drive lines in 14 Ziegen implantiert. Hiervon waren 4 Drivelines mit dem „active traction de-vice“ ausgestattet, 10 Drivelines wurden als Kontrollgruppe ohne dieses Device im-plantiert.
In der Langzeitbeobachtung über insge-samt 420 Tage zeigten sich in der Kontroll-gruppe 4 Drivelines mit Infekten, während es keine Infekte bei den Drivelines mit dem „active traction device“ gab. Durch die klei-ne Anzahl der bisher implantierten „active traction devices“ kann jedoch nicht mit Sicherheit gesagt werden, dass diese Me-thode tatsächlich eine komplett infektfreie Driveline ermöglicht.
Dadurch relativiert sich der Titel der Veröffentlichung, da die Autoren keine „infekt-resistente“ Driveline bzw. Ener-gieübertragung entwickelt haben, sondern lediglich ein erster Ansatz aufgezeigt wur-de, wie Infekte an der Driveline verhindert werden können, bei dem jedoch noch viel Entwicklungsarbeit bis zu einer möglichen Serienreife notwendig ist.
Inwiefern die von den Autoren entwi-ckelte Verbesserung der Driveline einen tatsächlichen Nutzen bringt, können erst weitere Studien – vor allem mit größeren Versuchszahlen – zeigen, die bereits be-gonnen wurden.
Sven Maier, Freiburg
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KongressnotizenKo
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aber auch heraus. Eine gute Mischung kar-diotechnischer und chirurgischer Themen in einem kondensierten Programm stellte die Teilnehmer mitunter vor die Qual der Wahl, ließ aber dennoch genügend Raum für konstruktiven und bereichernden Aus-tausch. Dies wurde auch durch eine gute Disziplin von Vorsitzenden und Rednern unterstützt. 30 Poster in ein Zeitfenster von einer Stunde zu pressen, war allerdings ein schier unmögliches Unterfangen. Die Teil-nehmer hielten die gewohnt lockere und kollegiale Atmosphäre einer Posterpräsen-tation trotzdem bis zum Schluss hervorra-gend durch.
Bei dem Schwerpunktthema Perfusi-onsmanagement erkannten die Kollegen, dass das technisch Machbare meist schon erreicht ist, dass aber selbst Nuancen gro-ße Wirkungen erzielen können. So ging ein Abstract-Preis an eine Arbeitsgruppe
aus Stuttgart über die Auswirkungen unter-schiedlicher Primingverfahren. Ein weite-rer Preis für das Klinikum Braunschweig rund um den weiten medizinökonomischen Kontext der minimierten Systeme zeigte, dass dieses Thema nach wie vor sehr ak-tuell und nicht verbraucht ist. Für die kli-
nische Umsetzung muss aber noch viel von allen Seiten getan werden. Die Entwick-lung neuer Prototypen im Bereich ECMO/ECLS definiert die Grenzen der Machbar-keit wieder neu – hier wird sich das Warten auf Ergebnisse auf jeden Fall lohnen.
Diese Tagung hinterließ einen absolut gelungenen Eindruck und zeigte, dass part-nerschaftliche Zusammenarbeit auf Au-genhöhe nicht nur möglich, sondern zu-kunftsorientiert ist. Dies wurde auch in der
Die erste gemeinsame 40. Internationale Jahrestagung und 3. Fokustagung Herz der Deutschen Gesellschaften für Kardiotech-nik und Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie in der Kulturstadt Weimar unter dem Mot-to „Gemeinsam geht es besser“ war für alle Beteiligten ein großer Erfolg.
Nicht nur allein die Zahl von über 450 Anmeldungen zeigte die positive Re-sonanz in beiden Gesellschaften, das part-nerschaftliche Verhältnis wurde sowohl bei den facettenreichen wissenschaftlichen Bei-trägen als auch in der begleitenden Indust-rieausstellung wirklich gelebt. Schon das Standbild von Goethe und Schiller im Ein-gangsbereich des Kongresszentrums zeig-te symbolisch, dass ein partnerschaftliches Verhältnis möglich ist – denn obwohl Schil-ler deutlich größer als Goethe war, wurden die beiden von dem Bildhauer Rietschel 1857 in gleicher Größe erschaffen.
So war die Ausrichtung durch zwei Ta-gungspräsidenten eine logische Konse-quenz dieser gemeinsamen Veranstaltung. Die Menge an eingereichten Abstracts machte einerseits die Planung für das Team um den Kollegen Dirk Buchwald aus Bo-chum interessant, forderte es andererseits
40. Internationale Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiotechnik e. V. und 3. Fokustagung Herz der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäß-chirurgie, 11.–13.11.2011, Weimar
Abb. 1: Eröffnung der Tagung durch die Tagungspräsidenten J. Gummert und K. Krämer
Abb. 2: Grußworte von F. W. Mohr, Präsident der DGTHG, und …
Abb. 3: … C. Benk, Präsident der DGfK
Abb. 4: Festvortrag zum 40-jährigen Jubiläum der DGfK vom langjährigen Vorstand G. Lau-terbach
121KARDIOTECHNIK 4/2011
DGfK-Mitgliederversammlung durch ein eindeutiges Votum aller Kollegen für eine weitere gemeinsame Tagung im nächsten Jahr bestätigt.
Johannes Gehron, Gießen
Abb. 5: Zweiter Festredner J. Mester, Sporthochschule Köln
Abb. 6: Das Planungs- und Organisationsteam B. und D. Buchwald
122 KARDIOTECHNIK 4/2011
konsole kann diese sowohl bei Erwach-senen als auch bei Neugeborenen einge-setzt werden.
– deltastream DP3: Die modernste Blut-pumpe bietet optional pulsatilen Betrieb bei Flussraten bis zu 8 l/min und einem minimalen Primingvolumen von 16 ml.
– deltastream Systemwagen lll: Die er-gonomisch schmale Bauweise gewährt dem Anwender maximale Mobilität.
Bereits seit über zwei Jahrzehnten fertigt die Medos AG ihr gesamtes hochqualita-tives Produktportfolio ausschließlich in Deutschland. Auch für das komplette del-tastream-System gilt: Made in Germany.
MEDOS ERWEITERT DELTASTREAM-SYSTEM UM HEATER/COOLER
Mit der Zulassung des deltastream® HC vervollständigt die Medos AG aus Stolberg ihr Komplettsystem für die effiziente Be-handlung herzchirurgischer Patienten. Das deltastream-System kommt bei einer gan-zen Reihe von Indikationen zum Einsatz, unter anderem beim myokardialen Pump-versagen nach EKZ, bei kardiogenem Schock unterschiedlicher Genese, aber auch als erweiterte Therapiemaßnahme bei kardiopulmonaler Reanimation oder als Bridging-Therapie. Vom Erwachsenen bis zum Neugeborenen ermöglicht das delta-stream-System ein breites Anwendungs-spektrum. Durch den modularen System-aufbau und die flexible Positionierung der Komponenten kann das Perfusionssystem einfach gehandhabt werden.
Das deltastream HC, der neueste kombi-nierte Heater/Cooler, ermöglicht die siche-re und präzise Temperaturregelung des Pa-tienten. Es ist das einzige System in dieser Größe, das sowohl wärmen als auch küh-len kann. Durch die komplexe und robuste Bauweise lässt sich der deltastream HC si-cher auf dem deltastream-Systemwagen lll fixieren. Der Heater/Cooler zeichnet sich durch eine intuitive Handhabung und einen leisen Betriebsmodus aus.
Das deltastream-System setzt sich au-ßerdem aus den folgenden Komponenten zusammen:– deltastream MDC: Durch die sensible
Fluss- und Drucksteuerung der Antriebs-
Neues aus der IndustrieInd
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Medos deltastream-System mit neuer Heater-Cooler-Einheit deltastream HC
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EUROPEAN BOARD OF CARDIOVAS-CULAR PERFUSION: NEUER DEUT-SCHER EBCP-DELEGIERTERAuf der Vorstandssitzung der DGfK vom 21. 9. 2011 in Berlin ist Adrian Bauer nach drei Jahren von der Position des nationa-len Delegierten zurückgetreten. Weiterhin wurde Jan Schaarschmidt für die ehren-amtliche Position des „German Delegate“ vorgeschlagen und einstimmig nominiert. Nach kurzer Beratung beschloss das Gre-mium, Jan Schaarschmidt als Nachfolger für das General Board Meeting des EBCP am 30. 9. 2011 in Lissabon, Portugal, zu benennen und zur Abstimmung vorzu-schlagen.
Jan Schaarschmidt arbeitete von 2002 bis Juli 2011 als klinisch tätiger Kardio-techniker am Herzzentrum der Universi-tät Leipzig und erwarb das ECCP im Jahr 2004. Von 2008 bis 2009 studierte er an der Universität Aarhus, Dänemark. Hier erwarb er den Abschluss „Master in Car-diovascular Technology“ (MCT). Seit August 2011 ist er am MediClin Herzzen-trum Coswig tätig und wird somit die Ar-beit von Adrian Bauer als Delegierter naht-los fortführen. Sein Hauptinteresse gilt u. a. der Verringerung der durch kardiopul-monalen Bypass induzierten systemisch inflam matorischen Reaktion und der An-wendung minimierter EKZ-Systeme. Jan Schaarschmidt ist verheiratet und hat eine Tochter.
Zu erreichen ist Jan Schaarschmidt für Fragen rund um das EBCP vorrangig per E-Mail.
Jan SchaarschmidtMediClin Herzzentrum CoswigAbteilung KardiotechnikLerchenfeld 106869 CoswigE-Mail: [emailprotected]
11. KONFERENZ FÜR BILDUNG UND AUSBILDUNG; ECOPEAT, CONFE-RENCE ON EDUCATION AND TRAINING, „DEVELOPMENTS IN PERFUSION & 20TH ANNIVERSARY EBCP“Die Fortbildungsveranstaltung des EBCP fand in diesem Jahr nach 2008 erneut in Lissabon statt und bestätigte mit deutlich mehr als 400 Teilnehmern zum wieder-holten Mal ihren Stand als größte, jährlich stattfindende internationale Tagung in Eu-ropa mit dem Thema Perfusion. Die kos-tenlose Tagung wurde vom akademischen Komitee des EBCP organisiert und fand im Rahmen des jährlichen EACTS-Kongres-ses statt (European Association for Cardio-thoracic Surgery). Vor allem Gäste wie Prof. Kenneth M. Taylor (London, UK), Prof. Ludwig von Segesser (Lausanne, Schweiz), Mark Kurusz (Galveston, USA) oder Gerard J. Myers (Halifax, Kanada) unterstrichen die internationale Ausrich-tung der Tagung zum 20. Jubiläum des Eu-ropean Board of Cardiovascular Perfusion.
European Board MeetingWeitere für das EBCP tätige und beim Board Meeting anwesende Kollegen aus Deutschland waren:
Frank Merkle (General Secretary), Adri-an Bauer (Assistant to General Secretary), Carole Hamilton (Member of the Acade mic Committee), Heinz Weitkemper (Mem-ber of the Accredition Committee) und Jan Schaarschmidt (nominiert und gewählt für das Amt des nationalen Delegier ten).
Akkreditierung der AusbildungszentrenIm Mai dieses Jahres fand die erfolgreiche Besichtigung des Ausbildungsprogramms der polnischen Gesellschaft für Perfusion in Warschau statt, welches in Zusammenarbeit mit der Universität von Silesia organisiert und durchgeführt wird. Vorbedingung für eine Teilnahme am Programm ist eine 3-jäh-rige Ausbildung an einer medizinischen Fachschule oder Krankenpflegeschule. Wochenendkurse über einen Zeitraum von 2 Jahren und 200 extrakorporale Zirkulatio-nen müssen von den Teilnehmern absolviert werden. Nach einer 6-monatigen postgradu-ell-klinischen Ausbildung erfolgen die prak-tischen, schriftlichen und mündlichen Prü-fungen. Es wurde eine Akkreditierung für einen Zeitraum von 3 Jahren gewährt.
Ein Besuch des kroatischen Ausbil-dungsprogramms wurde mangels Studen-ten verschoben. Drei Zentren haben sich für eine Akkreditierung durch das EBCP beworben. Der Besuch erfolgt nach Ein-schreibung der Studenten.
Zertifizierung 2011Europaweit wurden 17 Anträge auf Zulas-sung zur EBCP-Prüfung gestellt, davon 9
NachrufWir müssen Abschied nehmen
von unserem Kollegen – Mitarbeiter – Freund
Thomas Petry* 4.4.1961 † 19.9.2011
Wenig ist es, was wir sagen können,doch wisse, dass wir in Gedanken dir nahe sind.
Deine Kollegen
Kardiotechnik – HTG-Chirurgie – Uni Mainz
Mitteilungender DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR KARDIOTECHNIK E. V.
Vorstand: Dipl.-Ing. Christoph Benk, Uniklinikum Freiburg, Telefon: 07 61 / 2 70-25 88 und -24 50, Telefax: 07 61 / 2 70-24 33, E-Mail: [emailprotected]
KARDIOTECHNIK 4/2011125
von Luc Puis (Belgien) und der Arbeits-gruppe „European Perfusion Registry“ er-reichte das EBCP. In diesem wurde bezüg-lich der Unterstützung seitens des EBCP und der nationalen Gesellschaften ange-fragt. Der Kontakt wird hergestellt und ei-ne Zusammenarbeit ist erwünscht.
Jan SchaarschmidtGerman Delegate EBCP
ECCP-UPGRADE-KURS Den ersten Block – mit wissenschaftlich-technischem Schwerpunkt – zur Erlangung der ECCP-Zertifikation haben 12 Teilneh-mer aus ganz Deutschland an der Hochschule Furtwangen, Villingen-Schwenningen, Ende Juli und Ende September erfolgreich absol-viert. Wesentliche Schwerpunkte wie physi-kalische Grundlagen, Anleitung zum wissen-
schaftlichen Arbeiten und technische Aspekte der EKZ wurden von den Dozenten der HFU unter der Leitung von Prof. Dr. Haimerl den Teilnehmern vermittelt. Behandelt wurden zudem die Vorbereitung der Projektarbeiten und die mündliche Prüfung. Weiterhin wur-den kritische Situationen aus der klinischen Praxis am EKZ-Simulator nachgestellt. Her-vorzuheben ist der gute kollegiale Austausch und der Einblick in die Arbeitsabläufe ande-rer Kliniken in einer ungezwungenen Exper-tenrunde. Die Teilnehmer starten im Oktober den zweiten Block des Upgrade-Kurses und absolvieren im November, nach dem dritten Block, die Prüfung.
Christoph Schneider, Harald Keller, Michael Ertl
werden nächstes Jahr eröffnet. Hierbei handelt es sich um einen 4 Jahre dauernden B.-Sc.-Studiengang in Perfusion. Für B.-Sc.-Absol-venten aus anderen Fächern (Medizintechnik etc.) wird ein weiterführender 2-jähriger Ab-schluss als M. Sc. in Perfusion angeboten. Die für die Prüfung zuständige Behörde ist das tür-kische Gesundheitsministerium. Ein erster na-tionaler Kongress der türkischen Society of Perfusion fand dieses Jahr in Ankara statt. Das EBCP stimmte über die Bewerbung des türki-schen Verbands ab und akzeptierte diese ein-stimmig.
MiscellaneousEin weiterer Diskussionspunkt war der An-trag der DGfK, eingereicht durch Herrn Dr. D. Buchwald, eine gewisse Anzahl an Rezertifikationspunkten während einer TED-Session innerhalb der diesjährigen
Jahrestagung in Weimar vergeben zu dürfen. In dieser TED-Session wird das Experten-wissen geprüft und es könnte eine abgestuf-te Vergabe von Zusatzpunkten erfolgen. Das zuständige Sub-Komitee entschied positiv über die Gewährung von maximal 2 Punk-ten zusätzlich zu den 8 bereits bei Teilnahme erworbenen Rezertifikationspunkten.
Die Website des EBCP (www.ebcp.org) erfährt ein momentanes Update und erscheint in naher Zukunft in neuem Ge-wand. Neue Features beinhalten u. a. die Möglichkeit der Online-Zahlung, z. B. der Rezertifizierungsgebühr, direkt über die Website.
Else Nygreen (Bergen, Norwegen) be-richtete über das Projekt einer geplanten „European Perfusion Registry“. Ein Brief
aus Deutschland. Zwei portugiesische Kol-legen reichten ihre Anträge auf Zulassung zur Prüfung ein. Nach erfolgtem Besuch und Akkreditierung ihrer Ausbildungs-programme wird ihnen eine Zulassung für 2012 gewährt. Die diesjährige deut-sche Prüfung findet am 18. November an der Akademie für Kardiotechnik in Berlin statt. Die ersten Teilnehmer des deutschen Upgrade-Kurses werden hier schon ihre schriftliche Prüfung absolvieren. An die-ser Stelle nochmals die Bitte der rechtzei-tigen Überweisung der Prüfungsgebühr auf das Konto der DGfK (www.dgfkt.de/ ebcp/pruefung.html).
Rezertifizierung 2011Auch in diesem Jahr steht für viele Kolle-gen und Kolleginnen die Rezertifikation an. Dies betrifft alle mit Erstzertifizierung und Rezertifizierung aus dem Jahr 2008. Bitte senden Sie Ihre Unterlagen rechtzei-tig vollständig ausgefüllt und unterschrie-ben an die zuvor genannte Anschrift (Jan Schaarschmidt). Vielen Dank für Ihre Mit-hilfe.
Herr A. Bauer präsentierte dem EBCP einen aktuellen Fall einer deutschen Kol-legin, die sich nach einer längeren Berufs-abwesenheit, bedingt durch die Geburt ih-res Kindes mit anschließender Elternzeit, derzeit gültigen Richtlinien zufolge erneut einer schriftlichen Prüfung unterziehen müsste (http://ebcp.org/sections/recertifi-cation/index.html). Diese Richtlinie wurde in der Versammlung intensiv diskutiert und es wurde der Beschluss gefasst, die Rezer-tifikationsrichtlinien diesbezüglich in In-halt und Wortlaut den zeitgemäßen Erfor-dernissen anzupassen.
Ebenfalls intensiv diskutiert wurde das Thema der Gewährung zusätzlicher Punk-te bei innerhalb eines Rezertifikations-zeitraums erworbenem akademischen Ab-schluss in einem perfusionsrelevanten Gebiet. Hier werden die aktuellen Richt-linien zur Rezertifikation überarbeitet und neue Vorschläge in der nächsten Sitzung des EBCP zur Abstimmung eingereicht.
Neue MitgliedsländerDer Präsident der türkischen Society of Perfu-sion, Herr Tamir Sari, präsentierte die Bewer-bung seines Landes als assoziiertes Mitglied im EBCP. Die türkische Gesellschaft zählt 500 Mitglieder, die in 210 Herzzentren verteilt über das ganze Land tätig sind. Über 70.000 herzchirurgische Fälle werden pro Jahr ope-riert. Am 26. April 2011 erfolgte die Berufsan-erkennung durch die türkische Regierung. Die ersten akademischen Ausbildungsprogramme
Die Teilnehmer und Dozenten des ECCP-Upgrade-Kurses (von links): Michael Ertl, Christoph Benk (Dozent), Harald Keller, Axel Guse (verdeckt), Kai Liedtke, Robert Korbel, Josef Hoffmann, Andre Ginther, Tobias Bünger, Katarzyna Wölfling, Holger Pioch, Rolf Klemm (Dozent), Chris-toph Schneider, Alexander Schuster, Andreas Dietz (Dozent)
KARDIOTECHNIK 4/2011 126
§ 7.4 Amtsperioden: Es ändert sich die Wahlperiode und die Wiederwahl: – Die Amtsperiode beträgt jetzt für alle
Vorstandsmitglieder drei Jahre. Das Amt des Präsidenten und das Amt des Vize-präsidenten können in der Zukunft maxi-mal nur über zwei aufeinanderfolgende Amtsperioden wahrgenommen werden.Die Änderung wurde am 21. 7. 2011 vom
Amtsgericht Düsseldorf bestätigt.
Christoph Benk, Freiburg
Der nächste Start eines Master-Upgrade-Kurses an der Universität Aarhus ist für März 2013 geplant. Weitere und detaillier-te Angaben sind zu finden unter: http://per-fusionistskolen.au.dk.
G. Stockinger, ECCP, MCVT, Hamburg
SATZUNGSÄNDERUNG DER DGFKIn der Mitgliederversammlung vom 14. 11. 2010 in Weimar wurde über eine Satzungsänderung diskutiert und abge-stimmt (siehe auch KARDIOTECHNIK Heft 4/2010). Die Änderung betrifft die §§ 7.1 und 7.4.
§ 7.1 Der Vorstand: Die Bezeichnung des Vorstands ändert sich: – aus „der Vorsitzende“ wird „Präsident
der DGfK“ – aus „der stellvertretende Vorsitzende“
wird „Vizepräsident der DGfK“
MASTER-UPGRADE IN CARDIOVAS-CULAR TECHNOLOGYDie „Scandinavian School of Cardiovas-cular Technology“ der Universität Aar-hus, Dänemark, startete 2005 erstmals den zweijährigen Masterstudiengang in Cardio-vascular Technology. Dieser Studiengang basiert auf einer engen Koope ration mit der „Faculty of Health Sciences, University of Aarhus“, dem „Engineering College of Aarhus“, dem „University Hospital, Skej-by, Aarhus“ und der „Scandinavian School of Cardiovascular Technology“.
Zum dritten Mal wurde nun 2010 par-allel zu diesem obigen Masterstudiengang der Master-Upgrade-Kurs für bereits kli-nisch tätige und EBCP-zertifizierte Kar-diotechniker angeboten.
Eine Kardiotechnikerin aus Schweden und zwei Kardiotechniker aus Deutsch-land absolvierten diesen berufsbegleiten-den Studiengang mit folgenden Themen der Abschlussarbeit: – Heparin doses in cyanotic and acya-
notic infants undergoing cardiac surgery with cardiopulmonary bypass – Kerstin Björk, Göteborg
– Does a modified adult perfusion system reduce postoperative acute renal failure in cardiac surgery? – Frank Born, Düs-seldorf
– An in vitro hydrodynamic evaluation of three rotary pumps for pediatric ECMO – Gerhard Stockinger, HamburgEnde Mai/Anfang Juni 2011 folgte dann
nach der Abgabe der schriftlichen Ausar-beitung der Studienarbeit noch die mündli-che Verteidigung der Masterarbeit.
Die Graduierung der Studenten beider Kurse erfolgte nach der Kurzpräsentation der jeweiligen Ausarbeitung im Plenum am 17. Juni 2011 im Auditorium des Aarhus University Hospital, Skejby, Dänemark.
UNBEKANNT VERZOGENE MITGLIEDER
Die folgenden Mitglieder sind leider un-bekannt verzogen. Wer den neuen Arbeits- oder Wohnort kennt, wird um eine Nach-richt an die DGfK gebeten: Tel.: 0 60 32 / 9 96-25 19, Fax: 0 60 32 / 8 62 34, E-Mail: [emailprotected]
Müller, Oliver, Winterthur/SchweizWechner, Michael, Chemnitz
NEUE MITGLIEDER IN DER DGFKBis 21.9.2011 wurden als ordent li che Mitglieder in die DGfK aufge nommen:
Lange, Katharina, BovendenMauth, Detlef, Münchenstein/SchweizPuntigam, Jakob Ono, HannoverRiedel, Martina, Hamburg
Als außerordentliche Mitglieder be-grüßen wir:
Etzel, Robin, MurrhardtHäußermann, Jana, SteinheimMaier, Benedikt, VS-SchwenningenMerker, Mathias, BerlinPieper, Karin, BerlinWölfling, Katarzyna, Stuttgart
HERZLICH WILLKOMMEN!
Nach dem Master-Upgrade-Kurs die Graduie-rung durch Prof. H. Nygaard (Mitte), F. Born (li.), G. Stockinger (re.), K. Björk fehlt.
Zum Jahreswechsel„Die Deutschen sind übrigens wunderliche Leute! Sie machen
sich durch ihre tiefen Gedanken und Ideen, die sie überall suchen
und überall hineinlegen, das Leben schwer. Ei, so habt doch end-
lich einmal die Courage, euch den Eindrücken hinzugeben, euch er-
götzen zu lassen, euch rühren zu lassen, euch erheben zu lassen, ja,
auch belehren und zu etwas Großem entflammen und ermutigen zu
lassen.“
Was Goethe vor über 180 Jahren schrieb, trifft auch heute noch zu. Vielleicht ein guter Vorsatz für das neue Jahr, sich daran zu orientieren?
Wir wünschen Ihnen für 2012 viel Courage, tolle Momente und vor allem besinn-liche Feiertage.
Vorstand der DGfK und Redaktion KARDIOTECHNIK
KARDIOTECHNIK 4/2011127
KongresstermineTerm
ine
Impressum
Anschrift für Autoren bzw. FachbeiträgeJohannes Gehron, SchriftleiterUniversitätsklinikum Gießen u. Marburg GmbHKlinik f. Herz-, Kinderherz- u. GefäßchirurgieRudolf-Buchheim-Str. 7, 35392 GießenTelefon 06 41 / 985-44 258Telefon (DECT) 06 41 / 985-44 917Telefax 06 41 / 985-44 266Mobil 0171 633 47 69E-Mail: [emailprotected]@chiru.med.uni-giessen.deChefredaktion, Firmenporträts, AbonnentenserviceGunter MorcheAm Backofen 18, 22339 HamburgTelefon 0 40 / 5 38 37 74Telefax 0 40 / 5 38 37 84E-Mail: [emailprotected] und Schlussredaktion:Gisela Merz-BuschE-Mail: [emailprotected] und LithoEPAS Joachim Böttcher, 22885 BarsbüttelDruckSchipplick+Winkler Printmedien, 23556 LübeckAnzeigenverwaltungGM MedienprojekteAm Backofen 18, 22339 HamburgTelefon 0 40 / 5 38 37 74Telefax 0 40 / 5 38 37 84E-Mail: [emailprotected] x jährlich: Februar, Mai, September, DezemberJahresabonnement € 34,–Einzelheft-Preis € 10,–Ausland: € 40,– / Einzelheft € 12,–jeweils zzgl. Versandkosten.Inlandspreise inkl. ges. MwSt.Abonnementbestellung schriftlich beim Verlag.Mindestbezugsdauer 1 Jahr, Verlängerung jeweils um 1 Jahr, wenn keine Abbestellung erfolgt.Kündigung 3 Monate zum Jahresende.
Druckaufl age: 1200 Exemplare
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ISSN 0941-2670
Die KARDIOTECHNIK wird auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
Weitere TERMINE und HINWEISE FÜR AUTOREN finden Sie auch im Internet unter:
www.dgfkt.de/indexzeitneu.htm sowie ctsnet.org/events! Angabe der Rezertifi kationspunkte ohne Gewähr
2012
1. 8. Kardiovaskuläres Symposium, „Neue Entwicklungen in der kardiovaskulären Medizin“ 421. Januar, Wien, ÖsterreichInfo: Ärztezentrale Medizinische Info, Helferstorferstraße 4, 1014 Wien, ÖsterreichTel.: (+43-1) 531 16-48, Fax: (+43-1) 531 16-61E-Mail: [emailprotected]
2. 41. Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie 812.–15. Februar, FreiburgInfo: Prof. Dr. Christian Hamm, Kerckhoff-Klinik, Herz-Thoraxzentrum, 61231 Bad NauheimTel.: (06032) 996 22 02, Fax: (060 32) 996 22 98E-Mail: [emailprotected]; www.dgthg-jahrestagung.de/en
3. 8th International Congress of Update in Cardiology and Cardiovascular Surgery 81.–4. März, Antalya, TürkeiInfo: Kivilcim Simsek, Interium Organisation, Siraselviler Cad. 10/8 Taksim IstanbulTel.: (+90-212) 292 88 08, Fax: (+90-212) 292 88 07E-Mail: [emailprotected]; www.uccs2012.org
4. 30th Cardiovascular Surgical Symposium 43.–10. März, Zürs/Arlberg, ÖsterreichInfo: Beatrix Seckl, Taubstummengasse 17/2, 1040 Wien, ÖsterreichTel.: (+43-6648) 867 15 71 E-Mail: offi [emailprotected]; www.surgery-zurs.at
5. 61st Annual Meeting of the European Society for Cardiovascular Surgery (ESCVS) 825.–28. April, Dubrovnik, KroatienInfo: ESCVS General Secretariat, Prof. Vladislav Treska, Alej Svobody 80, 304 60 Pilsen, Czech RepublicTel.: (+420) 377 104 270; Fax: (+420) 377 103 965E-Mail: [emailprotected]; www.escvs.com
6. 20th European Conference on General Thoracic Surgery 810.–13. Juni, Essen Info: Mondial Congress & Events, Mondial GmbH & Co KG, Operngasse 20b, 1040 Wien, Österreich Tel.: (+43-1) 588 04-0, Fax: (+43-1) 588 04-185E-Mail: [emailprotected]
7. 26th EACTS Annual Meeting 827.–31. Oktober, Barcelona, SpanienInfo: EACTS Executive Secretariat, 3 Park Street, Windsor, Berkshire SL4 1LU, UKTel.: (+44-1753) 832 166, Fax: (+44-1753) 620 407E-Mail: [emailprotected]; www.eacts.org
8. MEDICA – 44. Weltforum der Medizin 414.–17. November, DüsseldorfInfo: Messe CCD Düsseldorf/MEDICA Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Medizin e. V., Post-fach 70 01 49, 70571 StuttgartTel.: (07 11) 720 712-0 , Fax: (07 11) 720 712-29E-Mail: [emailprotected]; www.medcongress.de