Die fünf Stadtteile von New York - Schmelztiegel der Kulturen (2024)

New York – keine andere Weltstadt besitzt den Ruf, so teuer zu sein. Keine andere Weltstadt wird aber auch im gleichen Atemzug mit Freiheit, Kultur und Wirtschaft genannt. Hier leben mehr als 8 Millionen Menschen auf einer Gesamtfläche von 1.214,4 Quadratkilometern.

Unzählige Galerien, Museen, Theater, Parks, Restaurants und Sehenswürdigkeiten ziehen jährlich rund 50 Millionen Besucher an. Zudem ist New York eine der wichtigsten Handelsstädte der Welt. Neben der Börse haben hier viele internationale Konzerne ihren Sitz und bilden einen bedeutenden Wirtschaftsraum.

Das Stadtgebiet von New York gliedert sich in fünf Stadtteile, die sogenannten Boroughs. Manhattan, die Bronx, Brooklyn, Queens und Staten Island – die Stadtteile von New York, könnten unterschiedlicher nicht sein. Jeder Bezirk wartet mit seiner Geschichte, seinen Besonderheiten aber auch mit seinen kulturellen Problemen auf. New York ist heute mehr denn je ein Schmelztiegel der Kulturen und Klassen.

Manhattan – das Herz von New York

Wohl kein anderer Stadtteil von New York ist so bekannt wie Manhattan. Von hier aus begann die Besiedlung des heutigen Stadtgebiets. So ist es nicht verwunderlich, dass der Stadtteil Manhattan, gelegen auf einer Insel, heute auch als das Zentrum von New York gilt.

Hier finden auf knapp 60 Quadratkilometern mehr als 1, 6 Millionen Menschen Platz. 22 Brücken und 21 Tunnel verbinden Manhattan mit den umliegenden Stadtteilen New Yorks sowie mit der Nachbarstadt New Jersey.

Uptown, Downtown, Midtown – so teilen New Yorker ihren Stadtteil Manhattan von Nord nach Süd auf. Von oben betrachtet, verlaufen die Straßen Manhattans wie auf einem Schachbrett. Die Straßen mit Nord-Süd-Verlauf sind mit dem Zusatz „Avenue“ gekennzeichnet, Ost-West-Straßen mit dem Zusatz „Street“. Nur der bekannte Broadway mit seinen unzähligen Theatern, Einkaufszentren und historischen Gebäuden sowie der Times Square bilden dem Namen nach eine Ausnahme.

Direkt im Herzen Manhattans liegt der Central Park. Mit seinen 349,15 Hektar gilt der Central Park als die grüne Lunge New Yorks und teilt Manhattan in die Bezirke Upper East Side sowie Upper West Side auf.

Beeindruckend ziehen sich durch Manhattan die Hochhausschluchten. Das Chrysler Building, das Empire State Building, das neu erbaute One World Trade Center und viele andere Gebäude geben der Skyline von New York seinen unverwechselbaren Charakter. Jährlich ziehen die Wahrzeichen der Stadt wie z. B. die Wall Street, die Fifth Avenue, das Rockefeller-Center, das Museum of Modern Art und viel andere Sehenswürdigkeiten Tausende Besucher an.

Das Leben und Arbeiten im Stadtteil Manhattan dagegen ist äußerst teuer. Midtown Manhattan ist ein riesiger Bürokomplex, sogar der größte der USA. An der schicken Upper East Side leben „die Schönen und Reichen“. Wer hier lebt, der kann von sich behaupten, es geschafft zu haben. Doch trotz der hohen Lebenskosten suchen viele ihr Glück in Manhattan. In den angesagten Bezirken wie SoHo oder Meatpacking District prägen Designer, Künstler, Autoren und Musiker ihre Stadt.

Die Bronx – lange Zeit unterschätzt

Die Stadtteile von New York besitzen ihre ganz besonderen Eigenheiten. Die Bronx ist der nördlichste Stadtteil New Yorks und stark multikulturell geprägt. Die Stadtteile von New York liegen größtenteils auf Inseln. Nur die Bronx befindet sich mit Ausnahme einiger kleinen Inseln fast vollständig auf dem Festland.

Seinen Namen erhielt der Stadtteil vom schwedischen Siedler Jonas Bronck, der sich 1639 auf dem heutigen Stadtgebiet niederließ. Später benannten europäische Siedler das Gebiet „Broncks Land“ und verwendeten den Begriff “ going to the Broncks“ (Übersetzung: zu den Broncks gehen) um auszudrücken, dass sie jemanden in diesem Gebiet einen Besuch abstatten wollten. So erklärt sich auch der beibehaltene Artikel „the“ – die Bronx.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte das Stadtgebiet einen wirtschaftlichen Aufschwung. Erst nach der Weltwirtschaftskrise in den 1920er und dem Zweiten Weltkrieg zogen ein großer Teil der europäischstämmigen Einwohner in andere Stadtteile.

Die Bronx mutierte in den folgenden Jahrzehnten immer mehr zu einem sozialen Brennpunkt. Verbrechen wie Raubüberfälle, Autodiebstahl und organisierte Bandenkriminalität waren in einigen Bezirken der Bronx an der Tagesordnung. In den 1990er setzte ganz New York direkt auf die Verbrechensbekämpfung und erreichte einen deutlichen Rückgang der Kriminalität.

Heute befinden sich neben Mietshäusern und Sozialwohnungen auch Wohnviertel des Mittelstandes in der Bronx. Wie keinen anderen der Stadtteile New Yorks prägten, und prägen heute noch Einwanderer aus Mittel- und Südamerika, Afrika und dem Kosovo das Stadtbild. In der Bronx fanden der Breakdance und der Hip-Hop seine Anfänge, um sich später zu einer globalen Subkultur zu entwickeln.

Viele hispanische Restaurants mit karibischen Spezialitäten sind charakteristisch für die Bronx. Mehrere Parkanlagen, darunter der Bronx Zoo, unzählige Einkaufsstraßen oder das Yankee Stadium sind beliebte Anlaufstellen für Bewohner sowie Besucher.

Mehr Informationen zum Stadtteil Bronx in New York

Brooklyn – bunt gemischt

Im Südosten befindet sich der Stadtteil Brooklyn, der auch heute noch eine gewisse Eigenständigkeit besitzt. Brooklyn war bis 1898 eine eigenständige Stadt, gegründet 1634 von niederländischen Einwanderern.

Aus den Dörfern und kleineren Städten der ersten Besiedelungszeit im 17. Jahrhundert erwuchs ein riesiger Stadtteil, dessen Bild immer noch durch diese Zeit geprägt ist. Mit 2,56 Millionen Einwohnern auf 183 Quadratkilometern ist Brooklyn fast so dicht besiedelt wie Manhattan.

Auch Brooklyn verfügt, wie Midtown Manhattan, über ein ausgeprägtes Geschäftsviertel. Wie alle anderen Stadtteile von New York spiegelt auch Brooklyns multikulturelle Bevölkerung die verschiedenen Wellen der Einwanderung wieder.

Neben wohlhabenden Stadtvierteln befinden sich auch einfache Arbeiterviertel in Brooklyn, die sich durch eine agile Musik-, Mode-, Kunst- und Theaterszene auszeichnen. Brooklyn ist bekannt für seine Nachtklubs und bunten Festivals.

Europäische und lateinamerikanische Bevölkerungsgruppen, aber auch Migranten aus Asien sowie Osteuropa geben der Stadt mit seinen Restaurants und Läden ein markantes Gesicht. Leider zählt die Wirtschaft Brooklyns nach wie vor eher zu den schwächeren in den USA und ist durch ein Ungleichgewicht der Verteilung von Wohlstand gezeichnet.

Als eine Einrichtung von kultureller Bedeutung ist das Brooklyn Museum zu nennen. Es stellt neben altägyptischen Gegenständen auch amerikanische Kunst aus.

Mehr Informationen zum Stadtteil Brooklyn in New York

Queens – reich an verschiedenen Kulturen

Queens ist flächenmäßig der größte Stadtteil von New York. Auf 283 Quadratkilometern leben hier 2,23 Millionen Einwohner. 1683 von britischen Einwanderern gegründet, wurde Queens im Jahr 1898 in die Stadt New York eingemeindet.

Mehr als alle anderen Stadtteile weist die Bevölkerung von Queens eine sehr große Bandbreite an ethnischen Wurzeln auf. Die Bevölkerung von Queens spricht über 150 verschiedene Sprachen, fast die Hälfte ist außerhalb der USA geboren. Diese Tatsache ist selbst für das multikulturelle Selbstverständnis der New Yorker sehr erstaunlich.

Viele bekannte Musiker, Schauspieler, Sportler oder Designer stammen aus Queens.
Neben verschiedenen Parkanlagen bietet Queens eine ganze Reihe interessanter Sehenswürdigkeiten.

Mit der Hall of Science, dem Art Center und der Queensboro Bridge seien nur einige genannt. Die Flughäfen JFK International Airport und La Guardia Airport liegen beide in Queens und bilden einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt für alle Stadtteile von New York.

Mehr Informationen zum Stadtteil Queens in New York

Staten Island – viel Platz für Geschichtliches

Staten Island oder auch Richmond genannt bildet einen Stadtteil von New York und liegt auf einer Insel. Mit nur 443.800 Einwohnern auf 151,5 Quadratkilometern ist Staten Island ein eher „dünn“ besiedelter Stadtteil und besitzt eindeutig Vorstadtcharakter. Mehrere Brücken führen nach New Jersey, Brooklyn und Long Island.

Eine kostenlose Fährverbindung für Fußgänger besteht nur zwischen Manhattan und Staten Island. Im Zuge der Eingemeindung mehrere Stadtteile im Jahr 1898 wurde auch Staten Island in die Stadt New York angegliedert. Viele Gebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind im Stadtbezirke Richmondtown heute noch erhalten und bilden einen Museumskomplex, darunter die ältesten Schulgebäude der USA aus den Jahren 1680 und 1695.

Viele Parks im Zentrum und Süden der Insel laden zum Verweilen ein. Die Insel verfügt über eine natürliche Küste mit Strand. Von Staten Island aus fährt eine Fähre zum wohl bekanntesten Wahrzeichen New Yorks – die Freiheitsstatue.

Hinsichtlich Schiffsbau und Erdölgewinnung ist Staten Island von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Ebenfalls befindet sich hier eine große Mülldeponie, die lange Zeit den gesamten Müll von New York aufnahm. Nach langen Protesten schloss im Jahr 2001 die Deponie und unterliegt seit 2003 der Renaturierung.

Mehr Informationen zum Stadtteil Staten Island in New York

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Die fünf Stadtteile von New York - Schmelztiegel der Kulturen (2)

Die fünf Stadtteile von New York - Schmelztiegel der Kulturen (2024)

FAQs

Welche fünf Stadtteile gibt es in New York? ›

New York besteht aus fünf verschiedenen Stadtteilen: die Bronx, Queens, Brooklyn, Staten Island und Manhattan.

Wo leben die Armen in New York? ›

Die armen, schlecht ausgebildeten Minoritäten konzentrieren sich besonders auf drei Stadtteile, die auch die wesentlichen sozialen Problemgebiete der Stadt sind: South Bronx, Harlem und das östliche Brooklyn. Über 22% aller Haushalte in New York City werden als arm eingestuft.

In welchem Stadtteil von New York leben die meisten Menschen? ›

Brooklyn (Kings County) hat 2.532.645 Einwohner und ist damit der bevölkerungsreichste Stadtteil New Yorks. Er liegt im Südosten der Stadt, am westlichen Ende Long Islands und hat eine Ausdehnung von 182,9 km².

Welche Kulturen gibt es in New York City? ›

New York City ist bekannt für seine kulturelle Vielfalt: 35% aller New Yorker sind europäischer Abstammung. Ungefähr jeweils ein Viertel ist afro-amerikanisch bzw. latein-amerikanisch und über 10% stammen aus dem asiatischen Raum.

Was ist der beliebteste Stadtteil in New York? ›

Die Gegend um den Times Square ist wahrscheinlich eine der bekanntesten Gegenden New Yorks und einer der beliebtesten Aufenthaltsorte für Touristen. Er liegt zentral zu vielen der größten Attraktionen. Der Times Square liegt ungefähr in der gleichen Gegend wie der Theater District und das Viertel Hell's Kitchen.

Ist Harlem in der Bronx? ›

Harlem [ˈhɑːɹləm] ist ein Stadtteil im New Yorker Stadtbezirk Manhattan. Im Jahr 2020 hatte Harlem laut United States Census 196.384 Einwohner. Zu Harlem gehören die Viertel Central Harlem, Hamilton Heights mit Sugar Hill, West Harlem und Manhattanville.

Wo leben die Reichen in NY? ›

New York ist eine Stadt der Superlative. Das gilt besonders für Fragen des Reichtums. Die Stadt am Hudson River beherbergt die meisten Millionäre weltweit. Einer von 24 Bewohnern der über acht Millionen Einwohner zählenden Metropole hat mindestens eine Million Dollar an liquide investierbarem Vermögen.

Wo leben Deutsche in New York? ›

Kleindeutschland (englisch Little Germany, gelegentlich auch Dutchtown genannt) war ein Stadtviertel auf der Lower East Side im Stadtteil Manhattan in New York City, in dem hauptsächlich deutsche Einwanderer lebten.

Wo leben die Reichen in Manhattan? ›

Die Upper East Side (deutsch: Obere Ostseite) ist ein Stadtteil im Stadtbezirk Manhattan in New York City, Vereinigte Staaten. Die Upper East Side gilt als eines der elegantesten und wohlhabendsten Viertel in New York und wird überwiegend von Weißen bewohnt.

Welche Ecken in Manhattan meiden? ›

A-B-C Town, Manhattan Avenue A, B und C an der südöstlichen Spitze von Manhattan, hier befindet sich das größte Sozialwohnungsobjekt in gesamten Vereinigten Staaten und besonders Nachts, solltet ihr diese Gegend meiden. Das Financial District, Manhattan bei Nacht neigt dazu, nach Geschäftsschluss menschenleer zu werden ...

Wo wohnen die Stars in New York City? ›

15 Central Park West: Wer an dieser Adresse wohnt, hat es geschafft. people at 15 central park west In New York City leben die meisten Milliardäre, zahlreiche Filmstars tummeln sich im Big Apple und viele der wichtigsten Firmen der Erde haben dort ihr Hauptquartier.

Wo wohnt man am sichersten in New York? ›

Manhattan in der sicherste Stadtteil New Yorks. Auch die anderen Viertel wie Queens oder Brooklyn können tagsüber ohne Bedenken besucht werden. Ich empfehle Ihnen allerdings, nachts nicht in Harlem oder der Bronx herumzulaufen, sondern stattdessen ein Taxi zu benutzen.

Was ist der berühmteste Ort in New York? ›

Freiheitsstatue: Auf der Liberty Island steht DAS Wahrzeichen New Yorks und absolute Top Sehenswürdigkeit der Stadt. Empire Statue Building: Weltberühmter Wolkenkratzer mit einer 380 Meter hohen Aussichtsplattform.

Was war der erste Name von New York? ›

Die Stadt war früher eine niederländische Kolonie und hieß tatsächlich„Neu-Amsterdam“. Nach der Kapitulation vor mehr als 350 Jahren wurde sie dann zu Ehren des Herzogs von York in „New York“ umbenannt.

Wie viele Moslems leben in New York? ›

Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 lebten dort über 750.000 Muslime – etwa 9% der Einwohner der Stadt. Das bedeutet, dass ein Viertel der Muslime, die größte muslimische Bevölkerung in den USA, in New York lebt.

In welchem Stadtteil von New York ist die Freiheitsstatue? ›

Liberty Island (deutsch „Freiheitsinsel“, früher Bedloe's Island) ist eine kleine unbewohnte Insel in der Upper New York Bay im New Yorker Hafen, die Standort der Freiheitsstatue ist.

Wie viele Stadtteile hat New York City? ›

Die fünf Stadtteile von New York City heißen Bronx, Brooklyn, Manhattan, Queens und Staten Island.

Wie heisst der nördlichste Stadtteil von New York? ›

Die Bronx [bɹɑːŋks] (offiziell The Bronx) ist seit dem 10. Januar 1874 der nördlichste Stadtbezirk (Borough) der US-amerikanischen Metropole New York City.

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